Stephan Repkow hatte bei der Union Bancaire Privée einen prestigereichen Job, interessante Aufgaben vor sich und ein sicheres Salär. Aber der gebürtige Franzose entschied sich für etwas anderes.

Letzten März nahm Stephan Repkow (Bild) als Asien-Chef der in Genf ansässigen Union Bancaire Privée den Hut, wie auch finews.ch berichtete. Wohin es den erfahrenen Banker zog, war damals noch nicht bekannt.

Nun hat er seine Pläne publik gemacht. Laut dem Finanzportal «AsianInvestor» vom Dienstag steht Repkow in Singapur kurz vor der Lancierung einer neuen Vermögenverwaltungsplattform namens «Wealth Management Alliance (WMA)». Dabei handelt es sich laut dem Bericht um eine Gesellschaft in privater Hand mit einer Handvoll Angestellter. Der Web-Auftritt ist noch in Entwicklung. 

Plattform für «Gleichgesinnte»

Auf dem Business-Netzwerk Linkedin ist WMA bereits mit einem kleinen Firmenporträt präsent. Repkow will mit WMA eine vollständig unabhängige und integrative Vermögensverwaltungs-Plattform für externe Asset-Manager und Multi-Family Offices anbieten.

Die Plattform sei als eine Allianz zwischen «gleichgesinnten» Private Bankern und AssetManagern konzipiert, mit dem Ziel, die Vermögen reicher Kunden nach Kriterien der vollständigen Kostentransparenz und Interessensgleichheit zu verwalten, heisst es im Porträt.

Private Banker favorisieren kleinere Einheiten

Repkow ist einer von zahlreichen Privat Bankern, welche ihre Karriere bei grossen Instituten abbrechen und ihr Glück in der Selbständigkeit oder in einem der boomenden asiatischen Family Offices suchen. Sie haben genug von den «überregulierten» Prozessen und Abläufen, sie sehen sich wachsenden Interessenskonflikten ausgesetzt, wie auch finews.ch kürzlich berichtete.

Manche ziehen es vor, in kleineren Einheiten, etwa bei unabhängigen Vermögensverwaltern oder kleineren Privatbanken, anzuheuern. Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass Derrick Christian Van Vught die Genfer Privatbank Pictet verlässt, um bei einem Family Office in Hongkong anzufangen.

Markt mit Potenzial

Während der asiatische Privat-Banking-Markt hart umkämpft ist, ist jener für unabhängige Vermögensverwalter noch stark entwicklungsfähig. Gemäss Eine Studie der Bank Julius Bär und des St. Gallen Institute of Management in Asia (SGI-HSG) erreichen die unabhängigen Vermögensverwalter in Hongkong einen Marktanteil von gerade mal 2,5 Prozent an den gesamten Private-Banking-Vermögen. In Singapur sind es rund 4 Prozent. Dagegen sind es in der Schweiz etwa 15 Prozent.

Solche Zahlen ermutigen gestandene Private Banker wie Repkow, die vorgespurte Karriere für eine eigene Unternehmung zu verlassen.

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