Der ehemalige Chef der amerikanischen Notenbank Ben Bernanke musste während der Subprime-Krise den Bankchefs zu Hilfe eilen. Getan hätte er aber lieber etwas ganz anderes.

Ben Bernanke (Bild), von 2006 bis Anfang 2014 Chef der amerikanischen Zentralbank (Fed), hatte in seiner Amtszeit alle Hände voll damit zu tun, den US-Banken über die Folgen der von diesen selbst verschuldeten Finanzkrise hinwegzuhelfen.

Offensichtlich war er dabei der Meinung, dass insbesondere die Chefs jener Institute zu glimpflich weggekommen seien. «Ich hätte es lieber gesehen, wenn die Handlungen von Einzelpersonen in der Krise genauer untersucht worden wären», sagte er kürzlich gegenüber der Zeitung «USA Today».

Denn alles, was illegal gewesen oder falsch gelaufen sei, so der ehemals mächtigste Finanzmensch der USA, sei ja schliesslich auf das Verhalten einzelner zurückzuführen – und nicht auf ein abstraktes Gebilde wie eine Bank.

Fuld & Co kamen zu glimpflich davon

Damit spielt er auf den Umstand an, dass ausser gegen Lehman-Brothers-CEO Richard Fuld kaum Untersuchungen gegen Subprime-Manager angestrengt wurden und auch kein CEO wegen der Krise im Gefängnis landete.

Genau Gefängnisstrafen hätte es aber geben sollen, so Bernanke gegenüber der amerikanischen Zeitung.

Auf mehr Insider-Informationen aus dem Auge des Finanzsturms von 2008 darf man gespannt sein: Bernanke veröffentlichte eben seine Memoiren, ein 600-Seitiges Werk mit dem Titel «The Courage to Act: A Memoir of a Crisis and Its Aftermath».

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