Dem früheren Leiter des Nordamerikageschäfts der UBS winkten bis zu sechs Jahre Gefängnis. Er ist nun deutlich glimpflicher weggekommen.

Der frühere UBS-Manager Hansruedi Schumacher ist am Montag vor einem US-Gericht in West Palm Beach, Florida, zu einer Busse von 150'000 Dollar und fünf Jahren Bewährung verurteilt worden, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» schrieb.

Schumacher war bis 2002 Leiter des Nordamerikageschäfts der UBS. Dem 57-Jährigen drohten sechs Jahre Gefängnis, nachdem er sich im April schuldig bekannt hatte, US-Kunden geholfen zu haben, Steuern in Millionenhöhe zu hinterziehen.

Schumacher war aber einer der Hauptzeugen im Prozess gegen seinen ehemaligen Chef Raoul Weil. Und er sparte nicht mit Enthüllungen. Er gab an, dass die Bank wusste, dass die Mehrheit der US-Kunden ihr Geld auf den Schweizer Konten nicht versteuerten.

Aussagen konnten nicht nochmals verwendet werden

Zudem beschrieb er, wie er und seine Kundenberater sich auf Amerika-Reisen vorbereiteten. So hätten die Mitarbeiter von der Bank sogenannte «private Visitenkarten» ohne Logo und Namen der UBS erhalten. Die Kunden habe man in Hotels getroffen, die Berater hätten mit Computern mit geheimen Festplatten gearbeitet.

Im Gegenzug hatte Schumacher ein Abkommen mit dem US-Justizdepartement abgeschlossen: Alles, was er im Verfahren gegen seinen ehemaligen Chef zu Buche gab, konnte nicht in seinem eigenen Prozess gegen ihn verwendet werden.

Im Endeffekt war dies eine sehr gute Strategie gewesen. Denn auch Weil war freigesprochen worden. Ihm konnte nicht nachgewiesen werden, dass er persönlich in die Steuerhinterziehung verstrickt war.

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