Die Grossbank Credit Suisse schnürt offenbar ein riesiges Sparpaket. Besonders betroffen soll dabei die Schweiz sein.

Gemäss Recherchen der Zeitung «Schweiz am Sonntag» sind die Sparpläne sehr weit fortgeschritten. So sollen die Leiter jener Abteilungen mit mehreren hundert Mitarbeitern Einsparungen von bis zu 10 Prozent generieren.

Auf den Konzern hochgerechnet, bedeutet dies ein Sparprogramm von 1,5 bis 2 Milliarden Franken.

Grosse Verunsicherung

Werden dadurch nochmals Tausende von Mitarbeitern der Credit Suisse (CS) ihren Job verlieren? «Am Hauptsitz in der Schweiz herrscht grosse Verunsicherung unter den Mitarbeitern», will die Zeitung wissen.

Die Schweiz stellt mit 17’500 Beschäftigten und rund 45 Prozent der gesamten Kosten den grössten Block innerhalb des Konzerns dar. Die Aufhebung der Euro-Untergrenze verteuerte den Standort Schweiz deutlich. Für Credit-Suisse-Konzernchef Tidjane scheint der Fall glasklar zu sein: Will er die Kosten herunterfahren, muss er den Rotstift in der Schweiz ansetzen, wie «Schweiz am Sonntag» folgert.

Gestiegene Kosten

Im zweiten Quartal 2015 verzeichnete die Bank Kosten von 5,2 Milliarden Franken. Im Jahr 2014 waren es total 22,4 Milliarden Franken gewesen. Obwohl die Erträge tendenziell rückläufig sind, stiegen die Kosten in den letzten drei Jahren.

Im Vergleich: Die UBS konnte im Vergleich die Kosten in den vergangenen zwei Jahren um knapp 2 Milliarden Franken senken. Die CS baute sie um 1,2 Milliarden Franken aus, wie die Zeitung weiter schreibt.

Hohe Sachkosten

Das letzte substanzielle Sparprogramm bei der CS stammt aus dem Jahr 2011. Damals gab die Bank im Sommer ein Sparpaket von zunächst 1,2 Milliarden Franken bekannt, das wenige Monate später um 800 Millionen Franken aufgestockt wurde.

Insgesamt sparte die Grossbank 3’500 Stellen von damals 50’100 Vollzeitstellen weg. Heute beschäftigt die Bank noch 46’600 Angestellte.

Während die Personalkosten von 2011 bis 2014 um fast 2 Milliarden Franken gesenkt wurden, schossen die Sachkosten um über 2,5 Milliarden in die Höhe. Das habe zum Teil aber mit höheren regulatorischen Aufwendungen zu tun, schreibt die Zeitung.

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