Der Ex-UBS-Händler, der die Grossbank um Milliarden betrog, ist zwar vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Doch nun kommt Kweku Adoboli vom Regen in die Traufe.

Aus Sicht mancher Banker kam Kweku Adoboli zu glimpflich davon. Der Ex-UBS-Händler, welcher bei der Schweizer Grossbank im Jahr 2011 Verluste von über 2 Milliarden Franken verursachte, wurde letzten Juni auf freien Fuss gesetzt – nachdem er gerade mal die Hälfte der sieben Jahre Haft verbüsst hatte, zu denen er in Grossbritannien verurteilt worden war.

Zu Lachen hatte Adoboli seither trotzdem nichts. Der aus Ghana stammende 35-Jährige wurde nämlich nach seiner Freilassung mit einem Arbeitsverbot belegt. Und wie die britische «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) nun berichtet, droht ihm jetzt gar die Ausschaffung in sein Heimatsland.

Herzzerreissender Entscheid

Der Ex-Banker, welcher seit 23 Jahren ihn Grossbritannien lebt, wertet den Entscheid des Londoner Immigrations-Gerichts als «herzzerreissend». Er habe Ghana bereits als Vierjähriger verlassen und danach den Grossteil seines Lebens im Nahen Osten und eben in Grossbritannien verbracht.

Und obwohl er Verwandte in Ghana habe, seien doch alle seine Freunde und auch seine drei Patenkinder im Vereinigten Königreich.

Kultur-Kurse für Bank-Kader

Noch mehr: Adoboli pocht auf sein Recht, eine «zweite Chance» zu erhalten und den Beweis für seine Reue zu erbringen. So will der verurteilte Betrüger ein Studium in Governance beginnen und mit einem ehemaligen HSBC-Ausbilder Bank-Kadern beibringen, wie sie einen «positiven Kulturwandel» in ihren Instituten herbeiführen können.

Entsprechend hat Adoboli den Ausschaffungs-Entscheid angefochten.

Doch Grossbritannien macht es sich zur Regel, alle Ausländer auszuschaffen, die zu mehr als vier Jahren Haft verurteilt wurden. Und obwohl das Immigrations-Gericht Adoboli guten Willen zubilligte, liess es sich angesichts der Vergehen des Ex-UBS-Händlers bisher nicht umstimmen.

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