Die zweitgrösste Bank Italiens, Intesa Sanpaolo, sieht offenbar einiges Potenzial in der Schweiz. Vor diesem Hintergrund will der Konzern seine Präsenz im Tessin signifikant ausbauen und nach Möglichkeit auch noch ein Finanzinstitut übernehmen.

Für ausländische Finanzhäuser hat die Schweiz in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität verloren. Hauptgrund ist der Wegfall des Bankgeheimnisses.

Einer der wenigen Lichtblicke ist die China Construction Bank, die hierzulande in Kürze eine Niederlassung eröffnen wird, wie am (gestrigen) Montag finews.ch exklusiv berichtete.

Ambitionierte Wachstumspläne für den Schweizer Finanzplatz hegt indessen auch die italienische Grossbank Intesa Sanpaolo, wie deren Private-Banking-Chef Paolo Molesini (Bild) am Dienstag gegenüber der Tessiner Tageszeitung «Corriere del Ticino» erklärte.

Kundenvermögen verzehnfachen

Die Bank will nicht nur an ihrem Standort in Lugano festhalten, sondern ihn sogar noch weiter ausbauen. Konkret will Molesini die betreuten Kundenvermögen in den kommenden Jahren von derzeit einer auf zehn Milliarden Franken erhöhen. 

Damit einher gehe eine Verdreifachung des derzeitigen Personalbestandes von 25 Mitarbeitenden, so Molesini weiter.

Ausschau nach Übernahmekandidaten

Zudem will die italienische Grossbank eine kleinere Bank in der Schweiz oder einen Treuhänder übernehmen. Dass das Institut eine aktive Rolle im ganzen Bankenkonsoldierungs-Prozess spielt, bewies Intesa Sanpaolo unter anderem auch damit, dass das Unternehmen bei dem Verkauf der britischen Privatbank Coutts International mitbot, wie auch finews.ch berichtete. Allerdings ohne Erfolg.

Laut damaligem Bericht besitzt das Finanzinstitut überschüssiges Kapital in der Höhe von 16 Milliarden Euro für Übernahmen. Allerdings hat Intesa Sanpaolo in Sachen Übernahmen bislang keine grossen Stricke zerrissen, auch nicht in der Schweiz.

Stillstand statt Ausbau

Darüber hinaus tritt die Niederlassung in Lugano bei den Kundengeldern seit Jahren an Ort. Bereits vor gut drei Jahren sagte Molesini an einer Privat-Banking-Konferenz in Prag gegenüber finews.ch, dass er die verwalteten Vermögen von damals einer auf 5 bis 10 Milliarden Franken aufstocken wolle.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.51%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.23%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.74%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.33%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.19%
pixel