Goldman Sachs prophezeite für das laufende Jahr für Gold einen Kursrückgang auf 1'000 Dollar die Unze. Bislang hat sich die Prognose als falsch erwiesen. Nun weichen die Edelmetall-Experten von ihrer Linie ab.

Mit Prognosen ist das so eine Sache. Genau genommen weiss niemand, welche Richtung eine Wertanlage einschlagen wird. Deshalb stellt man seine Prognose in der Regel auf Fundamentaldaten ab und leitet daraus ein Kursziel her.

Ändern sich die Fundamentaldaten, dann muss man über die Bücher und allenfalls seine Prognose anpassen. Genau dies überlegt sich nun die mächtige US-Investmentbank Goldman Sachs.

Alles häng an der Fed-Politik

Zwar hält der Chef-Analyst für Rohstoffe bei Goldman Sachs, Max Leyton, nach wie vor am Basiszenario von höheren US-Zinsen und in der Folge tieferem Goldpreis fest, wie die Finanzwebsite «Zero Hedge» kürzlich berichtete. Allerdings bestünden «signifikante Risiken», hiess es weiter.

Gemeint ist die Zins-Politik der amerikanischen Notenbank Fed. Nachdem deren Präsidentin Janet Yellen wider Erwarten die Zinsen im September nicht erhöhte, rechnen die Marktakteure nun im Dezember mit einer ersten Anhebung.

«Doch sollte die Fed uns auch im Dezember überraschen, dann werden wird unsere Prognose schwächerer Goldpreise wohl nach hinten schieben müssen», so Leyton.

Und dies könnte durchaus sein. Denn es mehren sich die Stimmen, dass es 2015 zu keiner Zinserhöhung mehr kommen wird. Und vereinzelt rechnen Marktbeobachter selbst bis zu den Wahlen im November 2016 mit keiner Zinsanhebung mehr. 

1'000-Dollar-Prognose nicht eingetroffen

Goldman Sachs erwartet für die kommenden zwölf Monate einen durchschnittlichen Goldpreis von rund 1'000 Dollar die Unze. Dieses Kursziel haben sie bereits vor anderthalb Jahren kommuniziert, wie auch finews.ch berichtete.

Gekommen ist es anders: Zwar ist der Goldpreis stetig gesunken, aber die 1'000 Dollar-Marke hat das Edelmetall nie berührt. Der tiefste Stand seit fünf Jahren lag Anfang August bei rund 1'080 Dollar. Doch seither hat die Unze über 7 Prozent an Wert zugelegt und notiert derzeit bei gut 1'170 Dollar.

UBS erwartet steigende Goldpreise

Die UBS ist bereits einen Schritt weiter als Goldman Sachs. Sie hat kürzlich die Anleger auf höhere Goldpreise eingestellt, wie auch finews.ch berichtete. Für 2016 geht die Schweizer Grossbank von einem Durchschnittspreis von 1'250 Dollar aus.