Eine Meldung der Schweizer Börse SIX über Beteiligungs-Reduktionen der Gründer des Derivate-Spezialisten Leonteq sorgte am Finanzplatz für Aufregung. Was wirklich dahinter steckt.

Am Montagmorgen überraschte die Schweizer Börse SIX mit einer Meldung betreffend Leonteq. Darin wurde mittgeteilt, dass sich die Aktienbeteiligung der Gründungspartner rund um CEO Jan Schoch (Bild), die einer Haltevereinbarung unterliegt, um einen Drittel reduzierte – von zuvor 20,41 auf 14,41 Prozent.

Schoch hält gemäss der Mitteilung noch 4,23 Prozent, die einer zusätzlichen Haltefrist bis zum Oktober 2020 unterliegen, nach 6,35 Prozent im letzten Juli.

Dies führte zu einigen Nachfragen aus dem Markt, wie eine Leonteq-Sprecherin auf Anfrage von finews.ch mitteilte. Doch das ganze entpuppte sich als Sturm im Wasserglas. Die Meldung der Schweizer Börse sei aufgrund der Freigabe der Haltevereinbarung – im Fachjargon Look-up-Agreement genannt – von 20,41 auf 14,41 Prozent zustande gekommen, so Leonteq.

Haltevereinbarung wird schrittweise aufgelöst

Dabei handelt es sich zum Einen um das erste Drittel der Aktienbeteiligung, über welche die Gründungspartner nun ohne Einschränkungen verfügen können – sowie das letzte Drittel der Aktienbeteiligungen, die Mitarbeiter bereits vor dem Börsengang erworben hatten.

In drei beziehungsweise fünf Jahren werden auch die restlichen Aktien der Gründungspartner von der Haltefrist befreit sein, wie Leonteq weiter informiert.

Die Gründungspartner Schoch und Lukas Ruflin hätten auch in Zukunft nicht im Sinn, ihre Aktienpakete zu reduzieren, versicherte die Leonteq-Sprecherin weiter.

Verkaufsabsichten geäussert haben hingegen die Gründungspartner Michael Hartwig, der seit Oktober 2014 keine leitende Funktion mehr in dem Unternehmen hat, sowie Sandro Dorigo, wie auch finews.ch berichtete.

Ein Verkauf würde sich lohnen

Die Verlockung Leonteq-Aktien zu verkaufen ist gross, angesichts der starken Kurssteigerungen in den letzen Jahren. Allein im laufenden Jahr haussierte die Aktie 53 Prozent, derweil der Swiss Performance Index gut 8 Prozent gewann. Und seit dem Börsengang Ende 2012 kletterten die Papiere um rund 800 Prozent.

Meldungen über die Aktivitäten von Schoch werden in den Finanzmärkten jeweils immer mit Argusaugen beobachtet. Denn der 37-Jährige hält beim Zürcher Derivate-Spezialisten alle Fäden in der Hand. Ein Abbau seiner Beteiligung oder ein Rückzug aus der Geschäftsleitung würde demnach die Leonteq-Aktionäre stark verunsichern. 

Zu reden gab denn auch Schochs Engagement in das Hotel Bären in Gonten AI Anfang dieses Jahres. In der Branche wurde spekuliert, dass er sich aus Leonteq zurückziehen könnte, um sich im Immobilienfach zu profilieren. (Siehe dazu das Interview mit Jan Schoch auf finews.ch). 

 

 

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