Die Top-Private-Bankerin baute den Standort Zürich für die britische Grossbank auf. Nun hat sie das Institut überraschend verlassen, wie die Barclays Bank in der Schweiz Recherchen von finews.ch bestätigte.

Drei Jahre ist es her, als Martina Bigliardi Möhr (Bild oben) in Zürich startete. Praktisch auf der grünen Wiese baute sie Anfang 2012 für die britische Barclays in der Limmatstadt eine Private-Banking auf, wie auch finews.ch berichtete. Die Ex-Clariden-Leu-Bankerin, die ihr Metier in- und auswendig kennt, nahm dazu ein Team der inzwischen integrierten CS-Tochter gleich mit. Später stiessen Banker von der UBS, der Credit Suisse und der HSBC dazu.

Mit dieser Mannschaft im Rücken jagte Bigliardi der schwerreichen Kundschaft aus der Schweiz, Grossbritannien und Europa, aber auch Russland, Asien, dem Nahen Osten und Afrika nach.

Die Top-Bankerin selber verfügt über langjährige Erfahrung im Banking mit Russen und Israeli. Und während andere Auslandsbanken ihre Flagge in der Schweiz strichen, verkündete Barclays stets: Wir sind gekommen, um zu bleiben.

Zahlreiche Rochaden an der Spitze

Doch jetzt ist Bigliardi weg, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Barclays Bank (Suisse) bestätigte den Abgang auf Anfrage. Demnach hat Bigliardi das Unternehmen bereits im letzten Juli verlassen.

Der Abgang an einer Schlüsselstelle im heisigen Private-Banking-Geschäft kommt derweil für die Schweiz-Tochter der britischen Grossbank reichlich ungelegen. Nach mehreren Rochaden in der Führung (finews.ch berichtete hier und hier) hat der neue Länderchef James Buchanan-Michaelson (Bild unten) einen Ausbau des Private Banking in der Schweiz angekündigt.

Der neue Schweiz-CEO, der letzten Frühling von der zum Verkauf stehenden Coutts International zu Barclays wechselte, stellte dazu auch Übernahmen in Aussicht.

James Buchanan Michaelson 500


Mit dem Abgang von Bigliardi muss Buchanan-Michaelson nun hingegen Lücken stopfen – und dafür sorgen, dass es nicht zu einem weiteren Aderlass in Zürich kommt.

Ein Vierteljahrhundert für die UBS

Derweil ist noch unklar, wohin es Bigliardi zieht. Die Private Bankerin war vor Barclays zuletzt für Clariden Leu tätig gewesen, wo sie für das Wealth Management der Region Russland, Zentral- und Osteuropa sowie Israel verantwortete.

Zuvor war sie 25 Jahre lang bei UBS in verschiedenen leitenden Positionen in den Bereichen International Corporate Banking, Project Finance und International Wealth Management tätig gewesen – zuletzt als Business Sector Head für das UHNW-Segment der Märkte Russland, Zentral- und Osteuropa, Grossbritannien, Deutschland und Österreich.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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