Mit der Übernahme des internationalen Geschäfts von Merrill Lynch in Indien hat die Zürcher Bank ihren Fussabdruck im Subkontinent deutlich vertieft. Sie will ihre Präsenz sogar noch forcieren.

Der indische Subkontinent ist für Julius Bär zu einem Schlüsselmarkt geworden, wie Atul Singh (Bild unten), Leiter des Indien-Geschäfts, in «The Economic Times» am Dienstag sagte.

So sei die Vermögensbildung in Indien beispiellos, vor allem seit der wirtschaftlichen Abschwächung in China. In Indien hingegen zeigen die Makrodaten weiterhin nach oben.

Julius Bär ist eine der wenigen Auslandsbanken mit einem namhaften Onshore-Geschäft in Indien, wie Thomas Meier, Asien-Chef bei Julius Bär, in einem kürzlich erschienen Interview mit finews.ch erklärte.

Grosser Sprung geschafft

Dazu beigetragen hat die jüngst abgeschlossene Übernahme des internationalen Geschäfts von Merrill Lynch in Indien. Insgesamt flossen der Bank so rund 6 Milliarden Franken an Kundengeldern zu. Damit ist der Bank ein grosser Sprung in einem schwierigen Markt gelungen.

Atul Singh 503

Julius Bär verwaltet nun auf dem indischen Subkontinent rund 10 Prozent der in Asien gebuchten Vermögen (70 Milliarden Franken), und der Anteil Asiens an den gesamten Depots der Bank (280 Milliarden Franken) macht nunmehr 25 Prozent aus.  Oder auch anders ausgedrückt: Rund dei Häfte aller Kundenvermögen von Julius Bär sind inzwischen in Schwellenländern gebucht.

Auf der Suche nach Talenten

Laut Singh hat es die Bank geschafft, praktisch alle Kundenvermögen sowie die 150-Mann starke Belegschaft von Merrill Lynch in die Bank Julius Bär zu integrieren. Damit sei der Grundstein gelegt, um noch verstärkt an Kontur in Indien zu gewinnen.

Singh ist denn auch ganz auf Wachstum eingestellt, wie aus dem Bericht hervorgeht. Er verlangt von der bestehenden Belegschaft, die Chancen im Markt zu nutzen und Neugeschäft an Land zu ziehen. Zusätzlich sei man auf der Suche nach zusätzlichen Talenten. Anfang Monat warb das Institut bereits zwei Kundenberater von der Royal Bank of Scotland ab. 

Attraktive Wachstumsprognosen

Dass Indien der neue «Sweet Spot» von Julius Bär ist, belegt auch die am Mittwoch erschienene 5. Ausgabe des «Wealth Report Asia». So ziert das indische Wahrzeichen – das Mausoleum Taj Mahal – das Titelbild des jüngsten Berichts.

Julius Bär bezeichnet Indien neben Japan als «interessantesten Markt» in ganz Asien. Die Wachstumsprognosen seien die höchsten in der Region. Deswegen sei die Bank auch zuversichtlich, was die Anzahl der sehr wohlhabenden Kunden angehe (siehe Grafik). 

HNWI 500

Die Autoren des Reports rechnen mit einer Vermögenszuwachs der Superreichen von 1'425 Milliarden im kommenden Jahr auf 2'300 Milliarden bis 2020. Hält dieser Trend für eine Dekade oder länger an, wird Indien die Lücke zu China massiv verkleinern können. 

 

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.3%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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