Das Ergebnis der Schweizer UBS-Divisionen und jenes der neuen Schweiz AG könnten unterschiedlicher nicht sein. Das hat handfeste Folgen.

Im alten Rom stand der doppelgesichtige Gott Janus für alles Gegensätzliche: Einem Janus-Kopf gleicht auch das Ergebnis im dritten Quartal, das die UBS am Dienstag im Heimmarkt ablieferte.

Hüben ist das leidliche Resultat der von Lukas Gähwiler geführten Division Retail & Corporate sowie des Schweizer Private Banking unter der Oberaufsicht von Wealth-Management-Chef Jürg Zeltner.

Gegenüber dem Vorjahresquartal sank der Vorsteuergewinn in der Sparte Retail & Corporate von 446 auf 428 Millionen Franken; das Kosten-Ertrags-Verhältnis stieg von 52 auf 56 Prozent. Derweil schwoll im Schweizer Wealth Management der Neugeldfluss von 400 Millionen auf 1,3 Milliarden Franken an; die Bruttomarge von 0,91 Prozent konnte gehalten werden.

Beinahe halbierter Gewinn

Drüben findet sich die Erfolgsrechnung der neu gegründeten UBS Switzerland AG, welche nun nach dem Halbjahr 2015 das zweite Mal überhaupt von der Grossbank präsentiert wurde. Die Zahlen lassen aufmerken: Der Reingewinn fiel dort gegenüber dem Vorquartal von 512 auf 293 Millionen Franken. Dies nicht zuletzt wegen sichtbar höherer operativer Kosten, welche die neue Einheit teils von der Gruppe zu «übernehmen» hatte.

Wie passt das zusammen? Laut einem UBS-Sprecher könne von diesem nach der Rechnungslegung von Swiss GAAP ausgewiesenen Ergebnis nur unzulänglich auf das operative Geschäft der UBS in ihrem Heimmarkt geschlossen werden. Dazu sei das Divisionen-Ergebnis ausschlaggebend.

Weniger Gewinn, weniger Steuern

Ausschlaggebend erweist sich das Resultat der neuen Schweiz-Gesellschaft jedoch in einer ganz anderen Beziehung: An ihm bemisst sich nämlich das Steueraufkommen, das die Grossbank auf ihrem Geschäft im Heimmarkt zu entrichten hat. Die Formel erscheint dort klar: weniger Gewinn gleich tiefere Steuern. Und, wie die UBS festgestellt haben will: Höherer Gewinn, höhere Steuern.

Die kommenden Monate werden weisen, ob sich diesbezüglich ein Trend abzeichnet. Bereits ist zu erwarten, dass mit der vom Gesetzgeber verordneten höheren Kapitalanforderungen auch die Kreditkosten im Schweiz-Geschäft steigen werden. Wenn die Grossbank dies nicht mit Preiserhöhungen kontert, könnte der Gewinn der neuen UBS Switzerland AG nochmals abnehmen – und damit die Steuern.

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