Die UBS hat im dritten Quartal 2015 in Asien so wenig Neugeld eingenommen wie seit langem nicht mehr. Nun soll’s eine langjährige UBS-Managerin richten.

Gerade einmal 1,2 Milliarden Franken an Neugeld hat die UBS im dritten Quartal 2015 in der Region Asien-Pazifik eingenommen, wie die Bank am Dienstag mitteilte. In früheren Quartalen waren es bisweilen bis zu knapp 9 Milliarden Franken – zum Beispiel im zweiten Quartal 2014. Aber selbst vor Jahresfrist nahm die UBS noch 7,8 Milliarden Franken von ihrer Klientel ein.

Es ist klar, die Börsenstürme im spätsommerlichen China haben ihre Spuren hinterlassen – in den Portefeuilles der Kunden sowie nun auch im jüngsten Quartalsergebnis der UBS. Mit anderen Worten: Die allgemein eher handelsfreudigen Asiaten mussten da und dort doch den einen oder anderen Verlust verschmerzen.

Grafic Asia 500

Weniger Kundenberater im Einsatz

Und daran dürfte sich bis auf weiteres auch nichts ändern. Denn die Angst ist nun da und die Risikoaversion der Asiaten nimmt weiter zu angesichts der eingetrübten Wachstumsaussichten in China. Dieser Abkühlung trägt auch die UBS Rechnung, wie sich in den jüngsten Angaben zum dritten Quartal 2015 ebenfalls zeigt.

Die Zahl der im Einsatz stehenden Relationship Manager hat in der Region Asien-Pazifik signifikant abgenommen. Per Ende September 2015 beschäftigte die UBS (auf Vollzeitstellen umgerechnet) noch 1'073 Kundenberater; sechs Monate zuvor waren es noch 1'201 Personen gewesen. Auch damit kommt klar zum Ausdruck, dass die Zeit der grossen Euphorie bis auf weiteres verklungen ist.

Rückläufige Margen

Ein Blick auf die Margen in der erwähnten Region veranschaulicht die Lage ebenfalls eindrücklich. Die Bruttomarge auf den verwalteten Vermögen ist im laufenden Jahr von 83 Basispunkte auf nunmehr 77 Basispunkte gesunken, wie aus den Unterlagen weiter hervorgeht.

Dass nun ausgerechnet in dieser Situation der bewährte Asien-Chef Chi-Won Yoon den Hut respektive eine Auszeit nimmt, ist nicht gerade als Vorteil zu werten. Immerhin will er danach «neue Chancen innerhalb des Konzerns prüfen», wie er am Dienstag verlauten liess.

Loyale Chinesin nimmt das Heft in die Hand

Seinen Platz in der Konzernleitung übernimmt er Anfang 2016 Kathryn «Kathy» Shih (Bild), die in den vergangenen 13 Jahren das Wealth-Management-Geschäft der UBS in der Region Asien-Pazifik äusserst erfolgreich geleitet hat.

Die «Veteranin» Shih ist seit 29 Jahren in verschiedenen Vermögensverwaltungs- und Führungsrollen bei der UBS tätig, unter anderem als CEO der UBS Hongkong.

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