Offenbar hatte Christoph Brunner keinen Platz im neuen Strategieplan von Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam. Darum verlässt der Schweizer nach fast zwanzig Jahren seine Arbeitgeberin. Sein «Noch-Chef» Thomas Gottstein findet nur lobende Worte für ihn.

«Christoph ist ein leidenschaftlicher Banker. Er hat sein Talent, strategische Entscheidungen vorzubereiten und erfolgreich umzusetzen, mehrfach unter Beweis gestellt», schreibt Thomas Gottstein, der neue Credit-Suisse-Chef für das Schweizer Geschäft, in einem Brief an die Belegschaft, der auch finews.ch vorliegt.

Tatsächlich endet mit dem diese Woche bekanntgewordenen Abgang von Christoph Brunner (Bild) ein weiteres Kapitel in der jüngeren Geschichte der Schweizer Grossbank, wie auch finews.ch meldete. Denn Brunner hielt – in verschiedensten Funktionen – dem Unternehmen über nicht weniger als 18 Jahre die Treue.

Mann für komplexe Initiativen

So war er zwischen 2006 und 2011 globaler Finanzchef und Chief Operating Officer (COO) der Division Private Banking, bevor er die Leitung des Schweizer Privatkundengeschäfts übernahm.

Gottstein vermerkt auch seine Leistungen als globaler Co-Leader des One-Bank-Strategie Projektes 2005, aber auch die Zusammenführung von Private Clients Switzerland und Private Banking Switzerland im Jahr 2013, beides laut Gottstein komplexe Initiativen, die Brunner mit viel Weitsicht und Geschick leitete.

Richtungsweisende Projekte

In den letzten Jahren hat er gemäss weiteren Angaben das Schweizer Privatkundengeschäft konsequent neu positioniert und verschiedene richtungsweisende Projekte (Credit Suisse Invest, Bonviva, Hypocenters) angestossen.

Auch als Führungspersönlichkeit habe Brunner stets danach gestrebt, die Mitarbeitenden nicht nur zu besonderen Leitungen zu motivieren, sondern sie auch proaktiv zu fördern und eine Kultur zu schaffen, die gemeinsame Werte und Teamwork ins Zentrum stelle, heisst es.

Kein Platz mehr

«Christoph Brunner war auch mir selber stets ein wertvoller und kompetenter Gesprächspartner, der mir seit meinem Einstieg in die Division Private Banking & Wealth Management anfangs 2014 mit Rat und Tat zur Seite stand», stellt Gottstein fest.

Trotz all dieser Meriten gab es in der neuen Credit Suisse von Tidjane Thiam offenbar keinen Platz mehr für Brunner. Dabei deutet einiges darauf hin, dass sich der heutige CEO schlicht von all den bisherigen, sprich belasteten Top-Managern trennen wollte, um den Neuanfang umso wirkungsvoller einzuläuten.

Reihenweise Abgänge

Brunners Abgang reiht sich allerdings auch in eine ganze Folge von weiteren Demissionen, zu denen unter anderem Alois Bättig, Erich Pfister, Urs Gauch, Paul Arni und auch Barend Fruithof gehören.

Über Brunners Nachfolge will die Bank dem Vernehmen nach bereits in den nächsten Wochen informieren.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.27%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.62%
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