Finanzskandale und unmenschliche Arbeitsbedingungen treiben viele junge und talentierte Leute weg von den Investmentbanken – selbst von so renommierten Adressen wie Goldman Sachs. Darum gibt das Institut nun Gegensteuer.

Wer sich bei Goldman Sachs durchsetzt, dem steht in der Regel eine glänzende Karriere in der Finanzindustrie bevor. Selbst die mächtigsten Banker der Welt begannen ihre Karriere nicht selten bei der 1869 gegründeten New Yorker Investmentbank.

So zum Beispiel EZB-Präsident Mario Draghi, Ex-Weltbankpräsident Robert Zoellick oder der ehemalige US-Finanzminister Henry Paulson. Die Liste liesse sich beliebig verlängern.

Um mangelnden Nachwuchs musste sich die Grossbank bislang auch nicht sorgen. Doch in den vergangenen Jahren hat sich das Blatt gewendet, und zwar nicht nur für Goldman Sachs. 

Finanzskandale und Selbstmorde schrecken ab

So ramponierten zahlreiche Finanzskandale das Image der Grossbanken und trieben die besten Talente primär in den Technologie-Sektor namentlich ins Silicon Valley.

Hinzu kommt eine Reihe von Selbstmorden unter Investmentbankern Anfang 2014. Oft trieb der unmenschliche Arbeitsdruck die Menschen in den Freitod.

Investmentbanken sind denn auch bekannt dafür, ihren Mitarbeitern viel abzuverlangen. Besonders die Analysten, also jene die ganz unten in der Hackordnung stehen, sind betroffen. Sie arbeiten nicht selten 24 Stunden am Tag, wie auch finews.ch kürzlich berichtete.

Massnahmenpaket lanciert

Um den drohenden Attraktivitätsverlust abzuwenden, lancierte Goldman Sachs unlängst ein Massnahmenpaket, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtet.

  1. Analysten werden bei konstant guter Leistung bereits nach zwei Jahren zur nächsten höheren Stufe, dem Associate, befördert. Damit verkürzt sich die «Rekrutenschule» von drei auf zwei Jahre.
  2. Die besten Kandidaten erreichen den begehrten «Vice-President»-Titel bereits nach fünfeinhalb Jahren – zwei Jahre früher als bisher.
  3. Langweilige und zeitraubende Routinearbeiten sollen durch den Einsatz von technologischen Mitteln reduziert werden. Die Juniorbanker werden durch ein neu geschaffenes «Knowledge Management» in der Informationsbeschaffung unterstützt. Zudem soll der «Work-Flow» durch den Aufbau eines Teams, bestehend aus 10 bis 50 Managern, effizienter gestaltet werden.
  4. Nach zwei Jahren bei Goldmans Sachs besteht die Möglichkeit ein Internship zu absolvieren, um Erfahrungen in andern Geschäftseinheiten oder im Ausland zu sammeln.

Und der Lohn? 

Die US-Investmentbank hat gemäss «Financial Times» die Löhne für Analysten im Sommer 2014 um 20 Prozent angehoben. Laut einem unlängst erschienen Artikel auf finews.ch bekommt ein Juniorbanker bei Goldman Sachs in London inklusive Bonus im Schnitt 71'000 Pfund. 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.88%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.34%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.66%
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