Der Konzernchef der Credit Suisse, Tidjane Thiam, warnt vor drastischen Folgen der bevorstehenden Zinswende in den USA.

Unlängst sprach Tidjane Thiam bereits vor einer Todesspirale in Bezug auf die Eigenkapitalrenditen der Banken, wie auch finews.ch berichtete, und nun befürchtet er «traumatische Erlebnisse» im Zusammenhang mit der absehbaren Zinswende in den USA, wie er in einem Interview mit «Bloomberg» am Dienstag offenbarte.

Mitte Dezember nämlich tagt die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) und wird laut einer Mehrheit der Marktbeobachter die Zinsen moderat anheben.

Dieser Meinung ist auch der Konzernchef der Credit Suisse (CS), wie er gegenüber «Bloomberg» sagte. Doch obwohl sich die Marktteilnehmer auf die bevorstehende Zinswende vorbereiten können, glaubt der gebürtige Ivorer, dass es am Ende dennoch für viele eben «traumatisch» enden werde.

Zinsfalle vermeiden

Seine Erklärung: Jedes Mal, wenn die Märkte von einer Tiefzinsphase in eine Hochzinsphase oder umgekehrt übergehen, erwische es einige auf dem falschen Fuss. «Und dies wird wahrscheinlich wieder passieren», so der 53-Jährige.

Doch Thiam will es vermeiden, selbst in die Zinsfalle zu treten und richtet seine Credit Suisse deshalb höchst defensiv aus.

Reiche wollen eine Investmentbank

Dazu gehört der Ausbau des Wealth Management, also der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden, wie er weiter ausführte. Denn die Welt häufe immer mehr Reichtum an – eine Gelegenheit, welche Thiam unbedingt nutzen will. Dabei habe er vor allem die superreiche Klientel in China im Fokus. 

Gleichzeitig hält er aber an der Investmentbank fest: «Milliardäre wollen neben Wealth Management auch Investmentbank-Dienstleistung. Deshalb brauchen wir eine starke Investmentbank.»

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