Die Schweizer Grossbank soll sich den Löwenanteil am Börsengang von Chinas Postbank gesichert haben. Der Deal könnte Grenzen sprengen.

finews.ch berichtete darüber schon letzten April: Die UBS plane, mit einer Beteiligung bei der im Staatsbesitz befindlichen Postal Savings Bank of China (PSBC) einzusteigen. Die Schweizer Grossbank hat das selber nie bestätigt; fest steht, dass der chinesische Staat seine Postbank Anfang 2016 an die Börse bringen und dabei ein grösseres Aktienpaket bei strategischen Investoren platzieren will.

Die Agentur «Reuters» berichtete nun unter Berufung auf anonyme Quellen, dass der Deal in trockenen Tüchern sei. Demnach konnten sich diverse Institutionelle, darunter Singapurs Staatsfonds Temasek, Anteile an einem Aktienpaket von 15 Prozent des Börsengang-Volumen sichern. Doch den Löwenanteil am Paket im Gesamtwert von 8 Milliarden Dollar schnappte sich ausgerechnet die Schweizer UBS, wie weiter berichtet wurde.

Gigantischer Kunden-Pool

Demnach soll sich die UBS eine Beteiligung im Wert vom 2 Milliarden Dollar gesichert und Teile davon bereits an Wirtschafts-Magnaten in Hongkong weitergereicht haben. Die chinesische Postbank werde innert Kürze über die Transaktion informieren, hiess es weiter.

Der UBS – bereits Asiens grösste Vermögensverwalterin – könnte mit der Beteiligung in neue Sphären vordringen. Die PSBC unterhält in China rund 40'000 Filialen und zählt über 470 Millionen Kunden. Als strategischer Partner könnte es der UBS gelingen, über dieses Netz ihre Dienstleistungen zu verkaufen, und noch einiges mehr. Denn: China zählt aufgrund der aufstrebenden Mittelschicht zu den stärksten Wachstumsmärkten weltweit.

Vorreiterrolle verteidigt

Gleichzeitig sicehert sich die UBS so ihre «First Mover»-Rolle in der Volksrepublik. 2003 erhielt die UBS als erstes ausländisches Finanzinstitut überhaupt die Lizenz als Qualified Foreign Institutional Investor. Ein Jahr später öffnete die UBS wiederum als erste Auslandsbank eine Niederlassung in Peking.

2006 erhielt die UBS die Vollbanklizenz, sodass sie nun die ganze Dienstleistungspalette von Investmentbanking über Asset Management und Private Banking anbieten konnte.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.34%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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