Nach rund einem Jahr intensiver Suche hat die Aargauische Kantonalbank nun endlich einen Nachfolger für Rudolf Dellenbach gefunden. Der Neue kommt von einem Staatsbetrieb und kennt die Region bestens.

Ein Jahr lang suchte die Aargauische Kantonalbank (AKB) einen CEO – ein Umstand, der ihr Schlagzeilen zuhauf eintrug. Nun ist sie endlich fündig geworden. Per Anfang 2016 wird Pascal Koradi das Ruder an der Bankspitze übernehmen, wie das Finanzinstitut am Montag mitteilte.

Er tritt damit in die Fussstapfen von Rudolf Dellenbach, der nach dem Eklat um das Finma-Berufsverbot im Oktober 2014 für den damals vorgesehenen AKB-Chef Andreas Waespi seine Amtszeit nochmals um ein Jahr verlängert hatte. Jetzt verlässt der Kapitän definitiv die Brücke: Dellenbach trete nach zehnjähriger Amtszeit in den Ruhestand, hiess es weiter.

Eine «Wunschbesetzung»

Laut AKB ist Koradi in Anbetracht seines Werdegangs eine «Wunschbesetzung». Aktuell ist Koradi Leiter Finanzen und Mitglied der Konzernleitung der Schweizerischen Post in Bern und verantwortet in dieser Funktion die finanziellen Führungsprozesse und die interne und externe Ergebnistransparenz der Post auf Konzernstufe.

Zuvor arbeitete der 43-Jährige bei der Neuen Aargauer Bank (NAB), zuerst als Leiter Tresorerie, dann als Leiter Handel und zuletzt als Finanzchef (CFO) und Mitglied der Geschäftsleitung.

Maximal 600'000 Franken Lohn

Die Nachfolge der AKB-Spitze war mühselig – dies aufgrund eines vom Grossen Rat im Kanton Aargau 2012 eingeführten Lohndeckels. Demnach darf, wer bei einem Staatsinstitut arbeitet, nicht mehr als das Doppelte eines Regierungsrats verdienen – also maximal 600'000 Franken.

Die Obergrenze gilt nun auch für Koradi. Damit liegt der Lohn von Koradi im Vergleich zu anderen Kantonalbanken mit ähnlicher Bilanzsumme am unteren Ende der Lohnskala. Dies geht aus der diesjährigen Retail-Banking-Studie (kostenpflichtig) des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) der Hochschule Luzern hervor. Zum Salär des neuen Chefs machte die AKB allerdings keine genauen Angaben.

In Kalifornien ausgebildet

Der designierte Bankchef verfügt über einen Abschluss als «Chartered Financial Analyst» (CFA) und absolvierte ein Weiterbildungs-Programm an der University of California. 

Zudem hat er berufsbegleitend eine Dissertation zum Thema «Ausgestaltung der Finanz-Berichterstattung als mögliche Erklärungsgrösse für wichtige Werttreiber einer Regionalbank» an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich verfasst.

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