UBS Deutschland legt die Finanz- und Compliance-Bereiche zusammen und ernennt dazu eine neue Chefin. Diese kennt nicht nur die Bank bestens, sondern auch das Risiko aus nächster Nähe.

Birgit Dietl-Benzin (Bild) wird mit Wirkung vom 1. Januar 2016 als neues Mitglied in die Geschäftsleitung von UBS Deutschland ernannt. Wie die Grossbank am Mittwoch mitteilte, übernimmt sie dort den neu geschaffenen Bereich Risk & Finance.

Die 41-jährige gelernte Bankkauffrau und diplomierte Wirtschaftsingenieurin kennt das Geschäft der Schweizer Grossbank im nördlichen Nachbarland bestens. Sie wechselte im November 2005 vom Beratungsunternehmen Oliver Wyman zu UBS Deutschland, wo sie zunächst als Leiterin des Stabs des Chief Operating Officers tätig war.

Von 2007 bis 2010 übernahm sie die Stabsleitung für die Gesamtbank in Deutschland; ab Februar 2012 führte sie dann die lokale Risikoeinheit, deren Leitung sie bis heute innehat.

Reaktion auf Abgang?

Mit ihrer Beförderung an die Spitze einer neuen Sparte scheint die Bank nun auf interne Veränderungen reagiert zu haben. Letzten September schied Martin Deckert als Chefrisikomanager des Deutschland-Geschäfts der UBS aus. Andreas Przewloka sprang für ihn ein und übernahm damit die Leitung der Bereiche Operations, IT, Internal Services, Risk Control, Credit Risk und Finance – während er weiter das operative Geschäft des UBS Wealth Management in ganz Europa zu verantworten hat.

Mit der Ernennung von Dietl-Benzin ist Przewloka nun zu Teilen entlastet worden.

Auch zuständig für Auslagerung

Im neu geschaffenen Bereich Risk & Finance werden die Aufgabengebiete Risikocontrolling, Compliance & Operational Risk Control, Credit Risk Control, Finance und die Auslagerungsbeauftragten-Funktion zusammengefasst, wie es in der Mitteilung heisst.

Vor allem letztere Funktion dürfte Dietl-Benzin stark in Anspruch nehmen: Der im April neu eingesetzte Deutschland-Chef Thomas Rodermann hält eine Effizienzverbesserungen in der Bank für notwendig, vor allem im Back- und Middle Office. Auslagerungen erscheinen dazu als probates Mittel.

An Madoff und «Bad-Bank» gestählt

Auch im Compliance-Bereich kommt viel Arbeit auf die neue Sparten-Chefin zu. 2014 schrieb die Deutschland-Tochter abermals einer Verlust von 80 Millionen Euro, was vorab Rechtsrisiken geschuldet war: Wie auch finews.ch berichtete, musste die UBS Deutschland damals nach einem Urteil im Dunstkreis der Madoff-Betrugsfalls eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe zurückstellen.

Dietl-Benzin hat noch ein weiteres Mandat mit Zündstoff inne: Sie amtet seit letztem Oktober als Verwaltungsrätin der FMS Wertmanagement, die als offizielle «Bad Bank» die Abwicklung der im Zuge der Finanzkrise verstaatlichten Bank Hypo Real Estate zu vollziehen hat.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
pixel