Die Schweizer Privatbank hat sich bei den Rückstellungen für die Causa «US-Steuerstreit» gewaltig verschätzt. Dabei hätte Sie es besser wissen sollen, aufgrund der «Mauscheleien» in den USA.

Rund 30 Millionen Dollar muss die EFG International an das Department of Justice (DoJ) überweisen. Dabei hatte die Privatbank maximal mit einer Busse von knapp 11 Millionen Dollar gerechnet. So viel hatte sie nämlich zurückgestellt.

Die hohe Busse ist unter anderem auf folgende Gründe zurückzuführen: 

Auch nach 2008 aktiv: Die Bank hatte auch nach 2008, als die USA die Ermittlungen aufgenommen haben, aktiv US-Kunden angeworben, wie das DoJ informierte. EFG habe verschiedene Bankdienstleistungen angeboten, welche US-Kunden geholfen hätten, Einkommens- und Vermögenswerte vor der Steuerbehörde zu verstecken, hiess es weiter. 

Zwischen 2005 bis 2013 reisten laut dem DoJ sieben EFG-Private-Banker mindestens 72 Mal in die USA. Ein EFG-Private Banker aus dem Senior Management habe überdies mit US-Anwaltskanzleien kooperiert. Dabei wurde ihm geraten, nicht mit dem eigenen Laptop in die USA einzureisen und die Kommunikation auf das Fax zu beschränken.

Einsatz von Wrappers: EFG bot diese spezifische Formen von Lebensversicherungen ihren US-Kunden an. Das Problem: Sie verschleiern den wahren wirtschaftlichen Berechtigten. Stattdessen erscheint bloss der Name der Versicherung.

Falsche IRS-Formulare: In manchen Fällen wurden die Endbegünstigten der Anlagen über Scheinfirmen vertuscht. Die Bescheinigung über den tatsächlichen wirtschaftlich Berechtigten wurde dabei willentlich falsch ausgefüllt. Das war EFG-Bankern laut dem DoJ bewusst. Denn das in der Schweiz gebräuchliche Formular A offenbart den wahren wirtschaftlichen Berechtigten.

Gelder verschoben: Um unversteuerte Gelder am US-Fiskus vorbeizuschleusen, führte die EFG Überweisungen an Verwandte oder in andere Länder aus. Dabei flossen «signifikante Beträge» mitunter nach den Bermudas, Guernsey, Liechtenstein und Hongkong ab.

 

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