Stimmen die Recherchen diesmal, dann ist die Enttarnung von Craig Steven Wright als Erfinder der Kryptowährung Bitcoin der Scoop des Jahrzehnts. Jedenfalls ist der Australier eine schillernde Figur – sofern seine Biographie stimmt.

Klassische Medien wie auch Blogs debattieren zurzeit heftig: Stimmt es, dass Craig Steven Wright der Erfinder von Bitcoin ist und sich seit 2009 hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto versteckt? Oder ist der australische IT-Spezialist und Unternehmer bloss ein Prahlhans, der geschickt die Spuren im Internet so gelegt hat, dass die Journalisten von «Wired» und «Gizmodo» auf ihn kommen mussten?

Satoshi Nakamoto war in den letzten sechs Jahren das Phantom hinter Bitcoin. Er konnte beweisen, dass er der Erfinder der Kryptowährung ist. Sein Name war allerdings erfunden. Seine wahre Identität versteckte – oder vielmehr verschlüsselte – der Bitcoin-Erfinder. Seine Blogeinträge und Mails konnten nie zurückverfolgt werden. Wright hingegen hat sogar Videos von sich veröffentlich.

Das US-Magazin «Newsweek» glaubte vor gut 18 Monaten, den Mann hinter Satoshi Nakamoto gefunden zu haben, einen Dorian Nakamoto. Der wahre Bitcoin-Gründer schrieb damals auf einem Account der P2P Foundation nur: «I am not Dorian Nakamoto.»

Einige Leaks – in diesem Fall zugespielte Spuren aus dem Internet – haben nun Journalisten der High-Tech-Magazine «Wired» und «Gizmodo» zu Wright geführt, einem Australier. Er war zwar bekannt in der Bitcoin-Szene, aber auch nicht sonderlich aufgefallen.

Die Biografie des 44-Jährigen gibt allerdings Erstaunliches her. Der Computer-Freak ist Unternehmer, Berater, Professor, Autor, Koch und wohl auch Multi-Millionär... Ein Allround-Genie sozusagen. Hier sind einige seiner Angaben aus dem Linkedin-Profil, die inzwischen übrigens gelöscht worden sind.

Enormer Reichtum

Dies stand zwar nicht im Linkedin-Profil, doch Wright muss über ein enormes Vermögen verfügen – wenn auch «nur» in Bitcoin. Von Satoshi Nakamoto wissen Eingeweihte, dass er weit über eine Million Bitcoin hortet.

Wright soll gemäss «Wired» 1,1 Millionen Bitcoin in eine Stiftung namens «Tulip Trust» eingebracht haben. Ein Bitcoin ist zurzeit 442 Dollar wert. Erwiesen ist, dass Wright mit Bitcoin im Wert von 23 Millionen Dollar seine Firma Hotwire PE ausgestattet hat.

Vieles ausprobiert

Wright ist in Brisbane aufgewachsen und hat zunächst Ingenieurswesen an der Universität von Queensland studiert. Dann wechselte er zu den Computer-Wissenschaften. Er arbeitete zudem als Chefkoch und war auf Wildfleisch spezialisiert. In seinen Studien- und Kochjahren interessiert er sich für Nuklearphysik und nukleare Magnetresonanz sowie für Kraftstoff-Wissenschaften.

Der Internetpionier

Wright ging Mitte der 1990er-Jahre zu Ozemail, einem australischen Internetprovider. Dort soll er Team von Ingenieuren geleitet haben.

Der IT-Sicherheitsberater

Im Jahr 1997 machte Wright einen Abstecher zur Australian Stock Exchange, wo er für die IT-Sicherheit zuständig war. In dieser Phase studierte er weiterhin Kraftstoff-Wissenschaften. Gemäss weiteren Angaben beriet er später auch Firmen wie die australische News Corp von Rupert Murdoch und den indischen Autobauer Mahindra in IT-Sicherheitsfragen.

Der Unternehmer

Ende der 1990er-Jahre gründete Wright sein Unternehmen DeMorgan. Die Firma fokussiert laut eigenen Angaben auf alternative Währungen, Banking der nächsten Generation, Sicherheit und einfache Nutzeranwendungen. DeMorgan ist das Dach für ein Dutzend weiterer Firmen, die zum Beispiel Cloudcroft oder Panopticrypt heissen.

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