Vom Verkauf des US-Private-Banking der Credit Suisse an die Wells Fargo profitiert mitunter die UBS. Sie konnte schon einige Filetstücke für sich gewinnen. Ob die Rechnung für die grösste Bank der Schweiz letztlich aufgeht, ist dennoch fraglich.

Die Credit Suisse (CS) verkaufte letzten Oktober das US-Private-Banking-Geschäft (Brokerage) an den amerikanischen Finanzriesen Wells Fargo. Die Veräusserung beinhaltet auch die Übernahme der rund 270 CS-Kundenberater.

Doch wie sich nun immer deutlicher abzeichnet, zieht es diverse CS-Kundenberater zu anderen Adressen – auch zur Erzrivalin UBS. Der Grund: Wells Fargo schnürt weniger attraktive Boni-Pakete als die Rivalen, wie auch finews.ch kürzlich berichtete.

Seit Bekanntwerden des Verkaufs im Oktober sind der Division UBS Americas so mehrere Milliarden an Kundenvermögen zugeflossen. 

Mehrere Teams an Bord geholt 

Erst Anfang dieser Woche schlug die UBS wieder zu. So gelang es der Grossbank, mehrere Teams an Bord zu holen, die zusammen rund 2,5 Milliarden Dollar verwalten, wie das amerikanische Newsportal «onwallstreet» vermeldete.

Hinzu kommen weitere 5,8 Milliarden Dollar von insgesamt 16 Credit-Suisse-Beratern, wie das «Wall Street Journal» vor rund einem Monat berichtete.

Summa summarum wanderten somit bislang über 8 Milliarden Dollar an Kundenvermögen zur UBS – kleinere Vermögenstransfers nicht miteingerechnet. Mehrere Milliarden flossen auch zu anderen Konkurrenten wie Merrill Lynch oder Morgan Stanley.

Mehr Erträge, aber höhere Personalkosten

Der UBS helfen die zusätzlichen Milliarden, ihre Erträge weiter zu stärken. Die Vermögensverwaltung der UBS in Amerika – welche neu von Tom Naratil geleitet wird – konnte die Erträge im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal steigern.

Allerdings treiben die übernommenen CS-Banker die Personalkosten tendenziell in die Höhe. Und dies wiederum belastet das Kosten-Ertrags-Verhältnis der UBS Americas. Dieses ist im Vergleich zum Vorquartal zwar etwas zurückgegangen. Mit knapp 86 Prozent liegt die Kennzahl aber immer noch höher als bei anderen Wealth-Management-Regionen der Grossbank.

Ob die Rechnung für die UBS letzten Endes aufgeht, werden die kommenden Quartale weisen.

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