Gemäss einem Medienbericht soll das Zürcher Finanzinstitut Julius Bär unmittelbar vor einer Einigung mit den US-Behörden im Steuerstreit stehen. Die Bank schweigt.

Die Schweizer Börsenzeitung «Finanz und Wirtschaft» (Artikel kostenpflichtig) will erfahren haben, dass die Zürcher Bank Julius Bär unmittelbar vor einer Einigung mit dem US-Justizdepartment steht. Am Markt hätten sich in den letzten Tagen Gerüchte über einen Abschluss verdichtet. Ein Julius-Bär-Sprecher wollte die Gerüchte jedoch nicht kommentieren.

Das Finanzinstitut gehört zur Gruppe der Kategorie-1-Banken. Diese Gruppe umfasst zehn Institute, gegen die die US-Justizbehörden eine Strafuntersuchung wegen Beihilfe zu Steuerdelikten führten, bevor das US-Programm für Schweizer Banken aufgesetzt wurde. Von den grossen Schweizer Banken der Kategorie 1 hat erst Credit Suisse das gegen sie eröffnete Verfahren beenden können. Wie erinnerlich musste sie sich im Mai 2014 für schuldig bekennen und eine Busse von 2,8 Milliarden Dollar bezahlen. 

Der Running Gag

Julius-Bär-CEO Boris Collardi hat schon verschiedentlich die Einigung kommen sehen; musste sich dann aber immer wieder vertrösten. Inzwischen kursiert denn auch bankintern der «Joke», wonach der Steuerstreit «bis Ende Jahr», geregelt sei – wobei offen ist, bis zum Ende von welchem Jahr...

Bereits im vergangenen Sommer tätige die Bank eine Rückstellung von 350 Millionen Dollar, nachdem sie offenbar Signale erhalten hatte, eine Einigung sei in greifbarer Nähe. Daraus wurde aber nichts. Für das Institut ist es wichtig, möglichst bald eine Regelung zu erzielen, damit die entsprechende Zahlung noch im Abschluss 2015 berücksichtigt werden könnte.

In der Folge hätte die Bank dann freien Lauf, um sich wieder unbelastet weiter entwickeln zu können.

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