Der frühere Julius-Bär-Banker und heutige CEO von Dynapartners macht sich Sorgen über die hohe Staatsverschuldung in der Welt.

Ja, er mache sich Sorgen über die horrende Staatsverschuldung, über die Inflationsgefahr und über einen Zinsanstieg, sagte Beat Wittmann in einem Interview in der «Finanz und Wirtschaft» von diesem Wochenende.

Allen, die sich mit diesen Themen ebenfalls befassen würden, empfehle er als Bettlektüre das Buch von Carmen M. Reinhart und Kenneth Rogoff: «This Time is Different: Eight Centuries of Financial Folly».

Kurzsichtige Politiker

Weiter sagte Wittmann, der Wahlzyklus in den Demokratien sei in der Regel vier Jahre, deshalb setze sich kein einziger Politiker mit den längerfristigen Problemen auseinander. Deshalb erwarte er zum Beispiel weder, dass die deutsche Regierung das Problem anpacke, noch dass die Amerikaner ihr Finanzsystem neu und besser regulieren würden.

«Das Hauptrisiko sind überraschend und rasch steigende Öl- und Rohstoffpreise. Das würde die Situation rasch negativ verändern. Dann hätten wir eine ähnliche Situation wie in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre mit stagflatorischen Tendenzen», sagte Beat Wittmann weiter.

Mit dem letzten Geld einen Goldbarren kaufen

Auf die Frage, welche Sektoren, Branchen oder Titel ihm am Markt am besten gefielen, sagte Wittmann: «Unser grösstes Sektorgewicht ist in Energie, Rohstoffen und Gold. Einerseits profitieren diese Sektoren vom strukturellen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, andererseits bieten sie Schutz gegen steigende Zinsen und Inflation.»

Und auf die Frage, für welche Aktien er sein letztes Geld ausgeben würde, antwortete Beat Wittmann: «Das letzte Geld würde ich für einen Goldbarren ausgeben.»

Beat Wittmann ist CEO und Partner der im zürcherischen Zollikon domzilierten Investment-Management-Gesellschaft Dynapartners.