Nimmt man die reservierte Summe für die Personalausgaben, so entfallen auf jeden Angestellten für das laufende Gesamtjahr rund 230'000 Franken.

Man nehme die Lohnsumme und teile sie durch die Anzahl Vollstellen: Wie stehen dann die verschiedenen Banken da?

Der grobe Vergleich zeigt, dass sich UBS nach den Drittquartalsergebnissen durchaus sehen lassen kann: Sie reservierte bislang pro Kopf 192'000 Franken für Personalausgaben. Allerdings: Hier sind auch Restrukturierungskosten eingerechnet – also rund eine halbe Milliarde Franken, die einmalig sind und nicht den klassischen Salären und Boni zufallen. Zieht man die Restrukturierungs-Personalkosten ab, so gelangt man in die Gegend von 174'000 Franken nach drei Quartalen – macht 230'000 Franken pro Person und Jahr.

Verglichen mit den Kollegen bei jenen internationalen Grossbanken, welche ihre Quartalszahlen bereits veröffentlicht haben, stehen die UBS-Leute also gar nicht so schlecht da.

Höhere Auszahlungen erwarten darf das Personal von Goldman Sachs (bekanntlich die Goldjungen der Branche) und von Credit Suisse. Konkret: In den ersten neun Monaten legte die Credit Suisse 215'000 Franken pro Vollzeit-Stelle auf die Seite; aufs ganze Jahr hochgerechnet ergibt das 290'000 Franken pro Person.

Verhältnis von fast 1 zu 10

Goldman Sachs reservierte für sein Personal in den ersten neun Monaten 508'000 Dollar pro Kopf; bei der Deutschen Bank erreichte die Summe umgerechnet 175'000 Franken, bei Morgan Stanley waren es 174'000 Dollar, bei JP Morgan Chase 99'000 Dollar und bei der Citigroup (die wieder einen enttäuschenden Verlust vermelden musste) lag die Zahl bei 59'000 Dollar.

Natürlich lassen sich nun viele gute Argumente gegen solche Vergleiche anführen. Zum Beispiel, dass die Grösse, die Struktur oder die geografische Verbreitung der Banken zu völlig verzerrten Bildern führt.

So weist eine Investment-Banking-Maschine wie Goldman Sachs (508'000 Dollar pro Kopf) zwangsläufig eine völlig andere Personal- und Lohnstruktur auf als eine schwergewichtige Retailbank wie Wells Fargo (71'000 Dollar pro Kopf).

Löhne stabiler als Erträge

Doch abgesehen davon, dass solch eine Aufrechnung immerhin generelle Branchentendenzen ans Tageslicht bringt, zeigt sie auch: Die Schweizer Grossbanken sind bei den Löhnen sehr, sehr konkurrenzfähig.

«Tages-Anzeiger online» hat ausgerechnet, dass die durchschnittlichen Zahlungen an die Mitarbeiter nicht annähernd so drastisch einbrachen wie die Ertragszahlen. In den letzten Quartalen vor der Krise (1/07 und 2/07) entfielen auf einen UBS-Angestellten jeweils rund 88'000 Franken. Im letzten Quartal (3/09) waren es rund 77'000 Franken.

Salärsumme pro Kopf nach drei Quartalen:
Neun internationale Grossbanken im Vergleich

• Goldman Sachs, 31'700 Vollstellen: 16,1 Milliarden Dollar compensation and benefits, macht 508'000 Dollar pro Kopf.

• Credit Suisse, 47'400 Vollstellen: 10,2 Milliarden Franken compensation and benefits, macht 215'000 Franken pro Kopf.

• UBS, 69'000 Vollstellen: 13,3 Milliarden Franken personnel expenses, macht 192'000 Franken pro Kopf. Rechnet man ohne Restrukturierungskosten und nimmt die durchschnittliche Mitarbeiterzahl über den gesamten Jahreszeitrum, so macht dies 12,7 Milliarden Franken auf 73'000 Vollstellen – dies ergäbe 174'000 Franken.

• Deutsche Bank, 78'500 Vollstellen: 13,5 Milliarden Franken compensation and benefits, macht 175'000 Franken pro Kopf.

• Morgan Stanley, 62'000 Vollstellen: 10,8 Milliarden Dollar compensation and benefits, macht 174'000 Dollar pro Kopf.

• JP Morgan Chase, 220'000 Stellen: 21,8 Milliarden Dollar compensation expense, macht 99'000 Dollar pro Kopf.

• Bank of America, 281'000 Stellen: 24,1 Milliarden Dollar personnel expense, macht 85'700 Dollar pro Kopf.

• Wells Fargo/Wachovia, 276'000 Stellen: 19,6 Milliarden Dollar salaries, incentive compensation & employee benefits, macht 71'000 Dollar pro Kopf.

• Citigroup, 322'000 Stellen: 19,0 Milliarden Dollar compensation and benefits, macht 59'000 Dollar pro Kopf.


Die UBS hat derzeit in der Schweiz rund 175 Stellen ausgeschrieben.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.21%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.93%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.43%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.68%
pixel