Insgesamt 39 Studien zur UBS sind in den letzten drei Monaten veröffentlicht worden – nur 31 Prozent davon stuften dabei die Aktie als Kauf ein.

 

Damit liegt die UBS am Schluss in Europa: Es ist die tiefste Quote unter den zehn grössten Banken auf dem Kontinent und in Grossbritannien. Zu diesem Resultat kommt eine neue Erhebung von «Bloomberg».

Zum Vergleich der UBS-Zahlen: Banco de Santander erhielten 72 Prozent «Buy»-Ratings, bei BNP Paribas erreichte die Quote 70 Prozent, bei Barclays 67 Prozent und bei Credit Suisse 64 Prozent.

Ähnlich zurückhaltend wie bei UBS waren die Analysten lediglich bei den britischen Instituten Standard Chartered (32 Prozent «buy») und HSBC (36 Prozent).

Das heisst: Selbst nach Auslagerung ihrer toxischen Papiere, nach der Auswechslung eines grossen Teil des Topmanagements, nach dem Ausstieg der Eidgenossenschaft und nach Bereinigung des Steuerstreits in den USA wird die UBS von Branchenanalysten mehrheitlich skeptisch beäugt. Die Gewinn- und Nettogeldfluss-Zahlen zum dritten Quartal scheinen diese Einschätzung ja auch zu bestätigen.

«Im paneuropäischen Rahmen nicht so attraktiv»

Aber im Grunde laufen die Analysten-Erwartungen auch parallel zur Börsenentwicklung: Hier liegt die UBS mit ihrem 14prozentigen Anstieg seit Jahresbeginn im europäischen Vergleich ebenfalls am Schluss. Der «Europe Banks and Financial Service Index» stieg um 41 Prozent. Zum Vergleich: Die Credit-Suisse-Aktien legten seit Jahresbeginn um 94 Prozent zu.

Wie solch eine – vorsichtige – Haltung zur UBS konkret tönt, illustriert der gestern veröffentlichte UBS-Bericht von Morgan Stanley. Darin wird die Aktie als «equal-weight» eingeschätzt, und eingangs schreibt Analyst Huw van Steenis: «Die UBS-Resultate unterstreichen, wieviel harte Arbeit noch geleistet werden muss, um die erhofften Erträge zu erzielen.» Im Investmentbanking seien beispielsweise BarCap, Credit Suisse und BNP stärker einzuschätzen, während man im Wealth Management die CS und die Bank Bär vorziehe.

Und so kommt Morgan Stanley zum Schluss: «Im paneuropäischen Rahmen erscheint UBS nicht so attraktiv wie eine Reihe von Finanzfirmen, die wir beobachten.»

Die offenen Stellen der UBS: Gut 100 im Wealth Management & Swiss Bank, rund 70 in den übrigen Bereichen.

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