Mehr Macht und nun noch eine viel beachtete Ehrung: Der Stern des Private-Banking-Chefs der Credit Suisse in Asien strahlt so hell wie nie. Was von Francesco de Ferrari als nächstes zu erwarten ist.

Da werden die Kollegen bei der UBS, Citigroup oder Julius Bär scheel geschaut haben: Das Hongkonger Branchen-Portal «Asian Private Banker» (Artikel bezahlpflichtig) kürte Francesco de Ferrari zum Private Banker des Jahres. Und die von ihm geführte Privatbank der Credit Suisse (CS) in Asien konnte gleich noch den Award der «Best Private Bank - Asia» abräumen.

Über den Wert solcher Ehrungen lässt sich diskutieren. Sicher ist aber, dass sich der Award als Sahnehäubchen auf einer bereits illustren Private-Banking-Karriere de Ferraris ausnimmt, die letztes Jahr nochmals einen Sprung nahm.

Deutlich mehr Spielraum

Da ist einmal die «Strategie-Anpassung» von CS-Chef Tidjane Thiam vom letzten Oktober, die dem Asien-Geschäft deutlich mehr Spielraum und Kapital einräumte. So wird dieses seither als weitgehend eigenständige Regional-Einheit von APAC-Chef Helman Sitohang geführt. Das gibt Asien-Managern wie de Ferrari nicht nur mehr Autonomie, sondern verkürzt auch die Entscheidungswege.

Und Entscheidungen dürften in Asien eher früher denn später fallen – denn CEO Thiam hat den klaren Auftrag der CS-Eigner, das Wachstum in der Weltgegend zu forcieren. Besonders im Fokus ist dabei das Private Banking, und damit de Ferraris Charge. Das macht den 45-jährigen CS-Top-Banker in Asien zum Mann der Stunde.

Grosse Brocken im Visier

Der fünffache Vater, der einst wegen einer Begegnung mit Mutter Teresa in Indien eine Karriere im Investmentbanking an den Nagel hängte, weiss schon ganz genau wie. Schon letzten Juni liess er in einem Interview durchblicken, dass er in Asien einen grossen Private-Banking-Brocken übernehmen möchte – der Zielwert sei mindestens 20 Milliarden Franken, so Ferrari damals.

Die CS-Privatbank braucht den grossen Sprung, wenn sie in Asien ganz nach oben will. In der Region rangiert sie nach verwalteten Vermögen noch hinter der UBS und der amerikanischen Citigroup auf Platz drei – beste Private Bank hin oder her.

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