Der Goldpreis ist mittlerweile ein wichtiger Anhaltspunkt geworden, um das Vertrauen der Investoren in staatliche Massnahmen zu messen.

«Der Goldpreis hat am Montag die Grenze von 1'100 US-Dollar durchbrochen. Dies ist ein neues Allzeithoch, das auf der zunehmenden Skepsis von Investoren bezüglich der Geldpolitik der führenden Zentralbanken beruht», sagt Nicholas Brooks, Head of Research and Investment Strategy von ETF Securities.

Zudem gebe es keine Anzeichen dafür, dass die Regierungen glaubhafte Pläne entwickelt hätten, um die stetig ansteigenden Steuerdefizite in den Griff zu bekommen und den rasanten Anstieg an Staatsschulden zu stoppen.

Geldpumpen werden mit voller weiter betrieben

Der neuerliche Anstieg des Goldpreises scheint direkt mit Aussagen vom G-20-Gipfel am Wochenende zusammenzuhängen, laut denen die Regierungen die Steuer- und Geldpumpen mit voller Kraft weiter betreiben werden, obwohl die Geldbasis mittlerweile angewachsen ist wie nie zuvor und sich die Staatsfinanzen zunehmend verschlechtern.

Diskussionen über die Einführung einer Tobinsteuer auf den Finanzhandel als Versuch, die Volatilität auf den Finanzmärkten zu reduzieren, scheint die Unsicherheit bei den Anlegern weiter zu vergrössern.

Abhängigkeit vom US-Dollar reduzieren

Der Goldpreis hatte bereits letzte Woche zugelegt – nach der Ankündigung, dass Indien 200 Tonnen Gold vom IWF kaufen wird. Viele Marktteilnehmer halten dies nur für die Spitze des Eisbergs, da auch die Zentralbanken in China, Russland und weiteren Ländern angedeutet haben, ihre Goldbestände aufstocken zu wollen – als Teil ihrer Strategie, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren.

Gold wird von vielen als eine der wichtigsten Alternativen zum Halten einer Papierwährung angesehen, und der Goldpreis ist mittlerweile ein wichtiger Anhaltspunkt geworden, um das Vetrauen von Investoren in staatliche Massnahmen zu messen.

Massive Zuflüsse in Gold-ETFs

Seit letztem Jahr wachsen Zuflüsse in physisch hinterlegte Gold-ETFs mit rasanter Geschwindigkeit. ETF Securities, der größte Anbieter derartiger ETFs in Europa, verzeichnet einen Anstieg auf acht Millionen Unzen (entsprechend einem Wert von 8,9 Milliarden US-Dollar nach momentanen Preisen) – ein Plus von 51 Prozent innerhalb eines Jahres.

finews.ch organisiert am Dienstag, 17. November die 1. Gold-Konferenz in Zürich. Mehr Informationen auf diesem Link.