Indonesien zählt zu den bevölkerungsreichsten Ländern der Welt – viele der Einwohner leben aber auf weit abgeschiedenen Inseln und haben keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen. Eine lokale Bank will dies nun ändern. 

Die indonesische Republik umfasst rund 17'500 Inseln und ist damit der grösste Archipel der Welt. Über die Hälfte der 240 Millionen Einwohner lebt auf Java – der Rest verstreut auf teils weit abgelegenen Inseln. Nur die wenigsten Indonesier haben ein Konto bei einer Bank. 

Das Potenzial ist somit riesig. Doch das weit verzweigte Inselnetz erwies sich fürs Banking als Hürde. Denn auf jeder der rund 6'000 Inseln eine Niederlassung zu gründen, ist schlicht nicht wirtschaftlich.

Die schwimmende Bank

Die findige Bank Rakyat Indonesia (BRI) hat nun eine innovative Lösung gefunden, Finanzdienstleistungen in die entlegensten Winkel zu bringen – nämlich per Schiff, wie das deutsche «Handelsblatt» (Artikel bezahlpflichtig) kürzlich berichtete.

Die schwimmende Bank namens Bahtera Seva (Bild und Video) nimmt einmal die Woche Kurs von der Hauptstadt Jakarta auf die Seribu – eine Inselgruppe von rund 130 kleinen Inseln vor der Küste Javas.

Mit an Bord er elfköpfigen Crew ist auch ein Sicherheitsmann mit Maschinengewehr. Er bewacht das Bargeld, das die Bahtera Seva für die Inselbewohner geladen hat.

Entwicklungshilfe mit Hintergedanken

Einmal angelegt, werden die Inselbewohner von Bankmitarbeitern in einem kleinen klimatisierten Raum empfangen. Diese tätige Geldtransfers, eröffnen Konten oder behandeln Kreditgesuche. Auch ein Bancomat steht den Kunden zur Verfügung.

Die dem Staat gehörende BRI bezeichnet das Angebot als Entwicklungshilfe. Man wolle den Regionen mit dem Zugang zu Finanzdienstleistungen helfen, ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten zu nutzen, sagte der stellvertretende BRI-Leiter Sunarso gegenüber dem «Handelsblatt».

Doch hinter dem Engagement stecken laut dem Bericht auch handfeste strategische Überlegungen. Die Wirtschaft des Schwellenlandes steckt in der Krise. Dies macht den lokalen Banken zu schaffen. Die Institute gehen deshalb vermehrt auf Kundenfang – selbst wenn die Klientel noch so weit weg wohnt.

Zwei Drittel sind «unbanked» 

Das Aufholpotenzial in Indonesien ist denn auch immens. Gemäss einer Studie der Weltbank zählt der Anteil der Menschen ohne Zugang zu Finanzdienstleistungen – so genannte «unbanked people» – zu den höchsten des asiatischen Kontinents. So verfügt nur jeder dritte Erwachsene in Indonesien ein Konto.

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