Die Genfer Bank Reyl ist im Rahmen einer Untersuchung über Steuerbetrug in Frankreich zu einer Busse verurteilt worden. Warum sich die Bank-Eigner trotzdem glücklich schätzen können.

Die Busse beträgt 2,8 Millionen Euro, wie die Nachrichtenagentur «AFP» am Donnerstag vermeldete. Die Bank Reyl habe sich schuldig bekannt, hiess es weiter. 

Dabei handelte es sich um sechs Konten mit Vermögen von insgesamt 4,8 Millionen Euro – Verbindungen zu politischen Amtsträger gebe es dabei keine, informierte der Anwalt des Genfer Finanzinstituts.

Für CEO François Reyl und dessen Vater Dominique, die Eigner der sich in Familienbesitz befindlichen Bank Reyl, bedeutet das Schuldgeständnis gleichzeitig eine Erleichterung: Sämtliche Ermittlungen der französischen Behörden gegen sie werden umgehend eingestellt, wie das Institut am Donnerstagabend in einer Mail mitteilte.

Affäre Cahuzac

Die Bank Reyl steht in Frankreich seit längerem im Zusammenhang mit der Affäre um den ehemaligen französischen Budgetminister Jérôme Cahuzac im Rampenlicht. 

Der mittlerweile zurückgetretene Cahuzac räumte 2013 den Besitz eines Geheimkontos bei der Bank Reyl ein, nachdem er zuvor monatelang gelogen hatte. Dabei ging es um rund 600'000 Euro.

Fiktive Liste

Als weitgehend gegenstandslos erwiesen sich laut der Bank auch die Anschuldigungen des ehemaligen Reyl-Kader Pierre Condamin-Gerbier. Er hatte den französischen Behörden Informationen über das Cahuzac-Konto zugespielt und gab vor, eine geheime Liste von prominenter Reyl-Kunden zu besitzen. Diese hat aber wohl nie existiert.

Condamin-Gerbier wurde 2014 vom Bundesstrafgericht in Bellinzona wegen wirtschaftlichen Nachrichtendiensts verurteilt.

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