Die Genfer Privatbank Lombard Odier setzt grosse Hoffnungen in Offshore-Fonds für Chinesen. Jetzt hat sie einen Rückschlag erlitten – und das ist noch nicht alles.

Die China-Expansion von Lombard Odier hat einen Dämpfer erlitten. Noch letzten November lancierte die Genfer Privatbank einen Fonds, über den schwerreiche Chinesen Geld ausserhalb Chinas anlegen können. Was nach einem lukrativem neuen Geschäft aussah, liegt jetzt offenbar bereits wird auf Eis.

Wie nämlich die Zeitung «South China Morning Post» am Montag berichtete, muss die Bank auf Geheiss der chinesischen Zentralbank People’s Bank of China (PBOC) die Lancierung weiterer Produkte aussetzen. Das bestätigte gegenüber dem Blatt Vincent Duhamel, der Chef der 200-jährigen Schweizer Privatbank in Asien.

Ansturm abgewehrt

Laut Duhamel reagierte die Zentralbank damit auf einen Run seitens der Vermögensverwalter in der Region. In Scharen hatten diese die neuen Möglichkeiten des so genannten Renminbi Qualified Domestic Institutional Investment (RQDII) genutzt. Das Programm erlaubt es Chinesen erstmals, in Renminbi denominierte Gelder im Ausland anzulegen.

Letzten Dezember hat die PBOC das Programm jedoch gleich wieder ausgesetzt, um Ordnung in den Ansturm zu bringen. Lombard Odier musste in der Folge ein weiteres Fonds-Produkt für reiche Chinesen vorläufig zurückbehalten, wie weiter berichtet wird.

Fatca auf Chinesisch

Und das ist noch nicht alles. Asien-Chef Duhamel, dessen Einheit vor Ort mit der chinesischen Partnerin Industrial Bank das Private Banking zu entwickeln sucht, erwartete weitere Massnahmen seitens der dortigen Behörden.

So zeichnet sich gemäss der Genfer Privatbank bereits ab, dass China ganz genau wissen will, welche seiner Bürger wieviel Geld im Ausland anlegen. Es sei nur eine Frage der Zeit, so das Institut, bis eine Art «chinesisches Fatca» installiert werde. «Jedes Institut, das dort Private Banking betreibt, muss damit rechnen», so Lombard Odier.

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