Vor wenigen Wochen spazierte der tschechische EU-Parlamentarier in eine Filiale der Zürcher Kantonalbank und wollte Hunderte Millionen abheben. Jetzt ist er überraschend gestorben.

Es war ein dreister Versuch, noch dazu für einen kommunistischen Politiker. Miloslav Ransdorf marschierte letzten Dezember in eine Filiale der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Das Begehren des Tschechen, der für sein Land im Europaparlament sass: Er wollte rund 350 Millionen Euro abheben.

Die ZKB zögerte nicht lange. Sie rief die Polizei. Wie unter anderem die Schweizer «NZZ» berichtete, wurden Ransdorf und seine Begleitung – drei Slowaken – verhaftet. Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Vermögensdelikten auf. Ransdorf wurde indes rasch wieder auf freien Fuss gesetzt und reiste in die Tschechei aus.

Nur ein Mittelsmann?

Nun ist der 62-Jährige überraschend verstorben, wie die Agentur «Reuters» berichtete. Angaben zur Todesursache liegen nicht vor; ebenso mysteriös bleiben die Beweggründe, die den Tschechen damals zur ZKB trieben.

Gegenüber den Medien sagte Ransdorf letztes Jahr, er habe gar kein Konto bei der ZKB. Vielmehr habe er als Mittelsmann für eine Person mit den Initialen V. H. gedient und der Bank auch eine entsprechende Vollmacht vorgelegt. Die Zürcher Staatsbank schwieg zum Vorfall.

Sympathien für Putin

Ransdorf, einst Philosophie-Dozent an der Universität Prag und Spezialist für die Werke von Karl Marx, war seit den frühen 1990-er Jahren für die tschechischen Kommunisten aktiv. Acht Jahre lang sass er im nationalen Parlament, bevor er 2004 ins Europaparlament nach Strassburg wechselte.

Laut Medienberichten war Ransdorf offenbar hoch verschuldet. Zudem sorgte er in der Tschechei mit einem Krim-Besuch und mit seiner Unterstützung für Russlands Präsidenten Wladimir Putin für Schlagzeilen.

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