Offenbar haben die Mitarbeitenden der Credit Suisse nun erfahren, wie viel Bonus ihnen für das abgelaufene Jahr zusteht. Alles deutet auf ein Blutbad hin, wie Recherchen von finews.ch zeigen.

Vor wenigen Tagen hatte Tidjane Thiam bereits von einem Schlachtfeld gesprochen. Der neue Chef der Credit Suisse (CS) regte sich über die Bonus-Verhandlungen mit seinen Investmentbankern auf. Diesen ginge nicht in den Kopf, so Thiam damals, dass ihre Vergütungen genauso zyklisch sein müssten wie die Ertragslage im Investmentbanking.

Wenn die Informationen von finews.ch zutreffen, endete die Bonus-Saison bei der Grossbank tatsächlich in einem Blutbad. Wie aus dem Innern der Bank zu vernehmen ist, wurden den CS-Mitarbeitenden am Freitag Morgen ihre Boni für abgelaufene Jahr 2015 eröffnet.

Zweistellige Reduktionen

Den Insidern zufolge kam es dabei zu drastischen Reduktionen. So sollen die Boni im Investmentbanking im Schnitt um 40 Prozent gefallen sein. Auch in den übrigen CS-Divisonen seien die variablen Vergütungen im zweistelligen Bereich gestutzt worden.

Die Grossbank kommentierte eine entsprechende Anfrage von finews.ch nicht. Stattdessen verwies sie auf die Angaben im Geschäftsbericht, der allerdings erst am 24. März publiziert wird.

Deutsche Bank weist den Weg

Bereits im Vorfeld hatte der Bonus-Trend bei der CS in der Tendenz gegen unten gezeigt, wie finews.ch kürzlich berichtete. Ebenfalls war in Medien bereits über einen grossen Goodwill-Abschreiber bei der Grossbank im vierten Quartal spekuliert worden – mit Folgen auch für die Vergütungen.

Die jetzt nach aussen gedrungenen Reduktionen wären aber in ihrem Ausmass dennoch überraschend.

Die CS würde damit den Weg einschlagen, den dieser Tage bereits die Deutsche Bank gegangen ist. Nach einem Milliardenverlust im Jahr 2015 sollen dort die Bonustöpfe bis um 30 Prozent geschmolzen sein. Die Konzernleitung um CEO John Cryan ging mit gutem Beispiel voran und liess sich gar keinen Bonus zuteilen.

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