Seit Anfang Jahr geht an den Börsen die Angst um. Für David Griffith, Fondsmanager beim schottischen Asset Manager Kames Capital, kommt das jedoch wie gerufen, erklärt er im Gespräch mit finews.ch.

Eine chinesische Wirtschaft, die sich stärker als erwartet abschwächt, geopolitische Konflikte im Nahen Osten und ein Ölpreis auf Mehrjahrestief – diese Fakten versetzen die Börsianer seit Jahresbeginn in Angst und Schrecken.

Die Finanzmärkte haben denn auch den schlechtesten Start seit Jahren erwischt. Und schenkt man den Prophezeiungen diverser Anlage-Profis Glauben, markiert dies erst der Anfang einer ausgewaschenen Krise.

Andere wiederum glauben, die Korrektur sei übertreiben und die Börsen würden bald nach oben drehen – begleitet von mittelgrossen Kursausschlägen nach unten.

Neutral gegenüber Börsen

Die Turbulenzen halten auch David Griffith, Fondsmanager beim schottischen Asset Manager Kames, auf Zack. Er verwaltet zusammen mit David Pringle und Malcolm McPartlin zwei so genannte Absolute Return Fonds, die Ende 2014 lanciert wurden.

Das Spezielle daran: Das Fondsmanagement will über eine Periode von drei Jahren positive Renditen erzielen – egal wie verrückt die Märkte gerade spielen. Beide Fonds sind zu 100 Prozent in britische Aktien investiert, verhalten sich aber dennoch neutral gegenüber den Aktienmärkten. Dies funktioniert über eine Long-Short-Strategie, bei der auch von fallenden Kursen profitiert werden kann.

Und bislang funktionierte das für Kames. «In den letzten sechs Jahren haben wir immer einen positive Nettorendite erwirtschaftet», sagt Griffith im Gespräch mit finews.ch.

Viele halten Versprechen nicht

Ein solcher Leistungsausweis ist selten. Jahr für Jahr eine positive Rendite erzielen ist ein Versprechen, das die Mehrheit der Absolute-Return-Fonds im letzten Jahr nicht einhalten konnten, wie eine kürzlich publizierte Analyse zeigte. Noch schlechter sieht die Bilanz im Fünfjahres-Vergleich aus.

Nicht nur wegen der Performance-Zahlen seien die Zuflüsse in die beiden Fonds beachtlich gewesen, so Griffith. «Auch die derzeit sehr volatilen Börsen spielen uns in die Hände», sagt er. Die Daten für Januar lägen zwar noch nicht vor, doch das Interesse seitens Investoren sei deutlich spürbar.

Von der Raumfahrt zur Börse

In volatilen Zeiten favorisieren Investoren Anlage-Strategien, die eine mehr oder minder konstante Rendite erwirtschaften. Dies habe sich in der Vergangenheit jeweils bewahrheitet, so Griffith. 

Allerdings glaubt der seit 19 Jahren in der Branche tätige Fondsmanager, dass sich die Börsen langsam beruhigen werden. Denn einige der erwähnten Risiken seien mittlerweile eingepreist.

Griffith ist seit rund 16 Jahren für Kames Capital tätig. Zuvor stand er als Sektorfonds-Manager im Dienst von British Stelle Pension Fund. Griffith studierte Luft- und Raumfahrtechnik an der University of Bristol, besitzt einen Abschluss des IIMR und ist Mitglied der UK Society of Investment Professionals.

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