Persönlich haftende Bankiers gehören zu einer aussterbenden Spezie. Dies zeigt das jüngste Beispiel einer Genfer Traditionsbank. Sie mutiert zur «Société anonyme».

Die Basler Bank La Roche sowie die drei Genfer Finanzinstitute Lombard Odier, Pictet und Mirabaud haben in den letzten drei Jahren ihre Rechtsform von einer persönlich haftenden Kommandit-Gesellschaft in eine Kommandit-Aktiengesellschaft geändert.

Diesen Schritt vollzieht nun ein weiteres Traditionshaus: Es ist die in Genf ansässige Gonet & Cie Banquiers, wie aus einem Anfang Februar publizierten Communiqué zu entnehmen ist.

Den Veränderungen Rechnung tragen

Nicolas Gonet 160Darin begründet Nicolas Gonet (Bild links), Partner und CEO von Gonet, den Wechsel mit «grossen Veränderungen im Vermögensverwaltungsgeschäft in der Schweiz und weltweit, insbesondere hinsichtlich der Transparenz».

Das Herstellen von «Transparenz» sei unabdingbar, um den Zugang zu ausländischen Märkten zu sichern und auszubauen, so Gonet weiter. Neben Genf unterhält das 1845 gegründete Institut Niederlassungen in Lausanne, Abu Dhabi und Nassau.

Die Bank betont in der Mitteilung, dass sie auch nach der Annahme der neuen Rechtsform sehr solide kapitalisiert sei. Das Eigenkapital sei doppelt so hoch wie vom Regulator gefordert. Die Familie Gonet werde weiterhin zusammen mit gewissen Senior Executives einen Teil des Kapitals halten.

Unternehmensberater als Verwaltungsratspräsident

Als Verwaltungsratspräsident ist Edgar Brandt von der gleichnamigen Unternehmensberatung mit Sitz in Genf vorgesehen. Zudem werden Jean-Blaise Eckert, Partner bei der Zürcher Anwaltskanzlei Lenz & Staehlin sowie Henric Immink, ehemaliger Chief Legal Officer bei der EFG Bank, ins Aufsichtsgremium einziehen.

Die Rechtsform einer Gesellschaft mit persönlich haftenden Teilhabern haben nur noch die Häuser Baumann Banquiers, Bordier, E. Gutzwiller, Morgue d'Algue, Rahn & Bodmer und Reichmuth. 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.6%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.44%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.4%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.26%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.3%
pixel