Der Steuerstreit mit Italien eskaliert für die Credit Suisse. Berichten zufolge wurde in Mailand eine Untersuchung wegen Geldwäsche gegen die Schweizer Grossbank eingeleitet.

Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat gegen die Credit Suisse (CS) Untersuchungen wegen Verdacht auf Geldwäscherei und Steuerhinterziehung eingeleitet, wie die Agentur «Bloomberg» am Freitag vermeldete.

Die Schweizer Grossbank wird in Italien verdächtigt, seit 2005 rund 4’000 italienischen Kunden durch den Verkauf von Versicherungs-Policen geholfen zu haben, 8 Milliarden Euro an Schwarzgeld am Fiskus vorbei zu schleusen. Das sagten anonyme Quellen der Agentur.

Policen aus den Bermudas

Die Versicherungs-Policen wurden laut dem Bericht von CS-Filialen in Liechtenstein und den Bermuda-Inseln herausgegeben, hiess es weiter. Damit entfiel für die Kunden die Schweizer Verrechnungssteuer auf ausländischen Konten. Zudem habe die CS Gebühren aus dem Verkauf der Versicherungs-Produkte nicht deklariert und sei dem italienischen Staat deshalb noch Steuern schuldig, hiess es weiter.

Die Schweizer Grossbank wollte gegenüber der Agentur zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. Das Institut betonte aber, dass sein Private Banking systematisch auf korrekt deklarierten Vermögen basiere.

Die CS wurde bereits in den USA und in Deutschland zum Milliardenzahlungen wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung verpflichtet.

Ominöse Liste

Die Ermittlungen gegen die CS in Italien laufen seit rund zwei Jahren. Ende 2014 tauchte eine Liste mit 13'000 Privat- und Geschäftskunden auf, welche Vermögen von 14 Milliarden Euro bei Schweizer Konten bunkerten. Darin seien – so die Insider – auch die erwähnten 8 Milliarden Euro enthalten.

An Tageslicht gekommen ist zudem eine bankinterne CS-Anleitung, wie man Kunden beraten soll, um nicht die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zu ziehen.

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