Nach Frankreich haben nun auch die belgischen Justizbehörden die Schweizer Grossbank ins Visier genommen. Dabei geht es um schweren organisierten Steuerbetrug. Die UBS will dabei nicht klein beigeben. 

Der belgische Untersuchungsrichter Michel Claise hat gegen die UBS ein Strafverfahren eingeleitet. Dies berichtete die belgische Tageszeitung «L’Echo» am Freitag mit Bezug auf anonyme Quellen aus der Justiz.

Die belgische Staatsanwaltschaft wollte vorerst keine Stellung dazu nehmen, bestätigte aber am Freitag die Klage wegen schweren organisierten Steuerbetrugs gegen die Schweizer Grossbank. 

UBS wehrt sich gegen «unbegründete Anschuldigungen»

Die Bank werde verdächtigt, Kunden in Belgien direkt und ohne einen Umweg über ihre Niederlassung angegangen und diese angestiftet zu haben, sich einem Konstrukt zur Steuerflucht anzuschliessen, hiess es in dem Schreiben.

«Wir nehmen die Medienartikel zur Kenntnis, die darauf hinweisen, dass im Fall Belgien als nächster Schritt eine offizielle Untersuchung eröffnet wird», kommentierte die UBS den Sachverhalt gegenüber finews.ch. Und: «Die UBS wird sich weiterhin gegen unbegründete Anschuldigungen zur Wehr setzen» 

Verdacht erhärtet

Bereits im Sommer 2014 konfrontierte Claise den damaligen UBS-Länderchef für Belgien, Marcel Brühwiler, mit harten Vorwürfen: Geldwäscherei, aktive Beihilfe zur Steuerhinterziehung und organisiertes Verbrechen.

Als Folge davon wurden Razzien bei der Brüsseler UBS-Filiale, an Brühwilers Wohnsitz und beim Domizil eines Kunden angeordnet, wie damals auch finews.ch berichtete. Die Erkenntnisse aus den Hausdurchsuchungen erhärteten damals den Verdacht auf die oben genannten mutmasslichen Vergehen.

Mittlerweile hat sich die UBS aus dem Wealth-Management-Geschäft in Belgien zurückgezogen und das Geschäft an die belgische Firma Puilaetco Dewaay verkauft. 

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