Während sich Urs Rohner an der kommenden Generalversammlung der Credit Suisse nochmals zur Wahl stellen will, beschwört man in Finanzkreisen rund um den Zürcher Paradeplatz ein Comeback von Oswald J. Grübel. Doch was sagt er dazu?  

An der Generalversammlung der Credit Suisse (CS) vom 29. April 2016 will sich Urs Rohner wieder zur Wahl stellen. «Ja, Herr Rohner tritt zur Wiederwahl an», erklärte ein CS-Sprecher am vergangenen Wochenende gegenüber der «Schweiz am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig).

Gut möglich, dass dies auch nur ein Versuchsballon ist, mit welchem der bisherige CS-Präsident spüren möchte, auf welche Akzeptanz sein Ansinnen stossen würde. Bis zu einem definitiven Entscheid hat Rohner noch etwas Zeit; die Traktanden für die GV sollen Ende März publiziert werden.

Zwischen Druck und Erfolg

Zugegeben, hierzulande ist Rohner unter einer enormen Belastungsprobe ausgesetzt, und tatsächlich machen zahlreiche Aktionäre grossen Druck auf ihn, nachdem die CS-Dividendenpapiere in den vergangenen Jahren und zuletzt Monaten massiv an Wert eingebüsst haben.

Umgekehrt steht die Schweizer Grossbank in Asien derzeit ausgesprochen gut da. Sie hat in den vergangenen vier Jahren rund 70 Milliarden Franken an Neugeld akquiriert, allein 2015 waren es knapp 18 Milliarden Franken. Das hat im Wachstumsmarkt Asien-Pazifik (Apac) keine andere Bank geschafft. Entsprechend begegnet man zwischen Singapur Hongkong der Personalie Rohner etwas gelassener. 

Gedankenspiele rund um den Paradeplatz

Derweil spielen manche Finanzleute rund um den Paradeplatz mit dem Gedanken, den früheren CS-Chef Oswald J. Grübel aus der Versenkung herauszuholen, damit er Rohner beerben könnte. Schon einmal hatte man dies getan, als es vor gut zehn Jahren einen Nachfolger für den zuletzt glücklosen Konzernchef Lukas Mühlemann zu finden galt.

Grübel, den man zuvor – gelinde gesagt – in Pension verabschiedet hatte, durfte wieder antreten – zunächst in Personalunion mit dem Amerikaner John Mack, später als alleiniger CEO – bis er dann 2007 wieder abtrat und Anfang 2009 bei der UBS anheuerte.

In Klatschkreisen

Nun soll der Vollblut-Banker, der mittlerweile zum Privatier mutiert ist, nochmals dieser Bank aus der Patsche helfen? Gegenüber finews.ch erklärte er: «Nur weiss ich nichts davon, da sehen Sie mal, was man in Klatschkreisen so alles erzählt…».

Für den mittlerweile 72-jährigen Grübel müsste man erst noch die Alterslimite heraufsetzen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.21%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.81%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.94%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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