Die Bank hat einen Notfallplan, sollte Verwaltungsratspräsident Peter Kurer auf der Druck der US-Behörden zurücktreten müssen.

Dies berichten gut unterrichtete Quellen aus dem Innern der UBS. Mit ihrem Notfallplan sichert sich die UBS nun für den Fall ab, dass einzelne Personen aus der Führungscrew untragbar werden, weil die amerikanischen Ankläger auch sie wegen Beihilfe zu Steuerdelikten ins Visier nehmen.

Gabrielle Kaufmann-Kohler

Wer also tritt in Kurers Fussstapfen? Bei der Suche spielen bei der UBS nun zwei Frauen eine wichtige Rolle. Erstens: Gabrielle Kaufmann-Kohler. Sie lehrt Internationales Privatrecht an der Universität Genf, arbeitet als Anwältin und ist seit 2006 Verwaltungsrätin der UBS. Sie leitet formell das Nominationskomittee im Verwaltungsrat und ist dadurch die Direkt-Verantwortliche für die Nachfolgeregelung.

Sally Bott

Zweitens: Kaufmann-Kohler arbeitet eng mit der Amerikanerin Sally Bott zusammen, die im letzten Oktober ins Aufsichtsgremium stiess. Sie ist Managerin bei BP, zuständig für Personal- und Kompensationsfragen. Dieses Know-how soll sie nun auch bei der UBS einbringen und ist entsprechend gefordert. Gemäss weiteren Angaben arbeitet sie nun mit Hochdruck an der Bewertung und Auswahl von Kandidaten für das Präsidium.

Seit kurzem sind auch diverse Bankiers als Nachfolger vom Peter Kurer im Gespräch: Dazu gehört vor allem Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank, wobei am Konzernsitz in Frankfurt eine Rückkehr AUsstieg des Schweizers bis ins Jahr 2010 ausgeschlossen wird: So lange läuft Ackermanns Arbeitsvertrag. Was aber nichts heissen muss, wie es aus dem Umfeld des Schweizer Bankers heisst.

Immer wieder fällt auch der Name Philipp Hildebrand. Doch der Vizepräsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat bisher keine Signale ausgesandt, einem Ruf der UBS zu folgen. Und auch Konrad Hummler, geschäftsführender Teilhaber der St. Galler Privatbank Wegelin, hat nicht vor, zur Konkurenz zu wechseln. Er lasse seine Bank und seine Leute nicht im Regen stehen, erklärte er vergangene Woche.

Peter Kurer übernahm den Vorsitz im Verwaltungsrat im vergangenen Frühjahr, als Marcel Ospel seinen Posten nach Abschreibungen von mehr als 40 Milliarden Franken räumen musste. Zuvor war Kurer seit 2001 Chefjurist des Finanzkonzerns. Nicht zuletzt deswegen steht er heute im Visier der US-Strafverfolgungsbehörden, die der UBS vorwerfen, systematisch Steuerhinterziehungsmodelle für ihre Kunden ausgearbeitet zu haben.

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