Die Bankenkonsolidierung auf dem hiesigen Finanzplatz treibt seltsame Blüten: Nun wird die liechtensteinische Tochter der Valartis Gruppe an einen Spezialisten für Golduhren in Hongkong verkauft.

Die Valartis Gruppe verkauft ihre Bank in Liechtenstein an die in Hongkong basierte Citychamp Watch and Jewellery Group. Mit der Transaktion sei ein weiterer wichtiger Schritt zur vollständigen Sanierung vollzogen, teilte Valartis am Dienstag mit.

Valartis löst mit dem Verkauf, der noch von den Behörden bewilligt werden muss, 77,7 Millionen Franken. Sie hält an der liechtensteinischen Tochter 70 Prozent des Kapitals. Mit dem Erlös könne die Valartis Finance Holding die ausstehenden Kredite und Zinsen von 43,2 Millionen Franken gegenüber der Valartis Bank (Liechtenstein) zurückführen.

Aufhebung Konkursaufschub

Bereits im vergangenen November hatte Valartis angekündigt, ihre zweite Privatbank, jene in Österreich, zu verkaufen, wie auch finews.ch berichtet hatte. Damit seien die für die Sanierung erforderlichen Verkäufe abgeschlossen. Nun sei das Ziel die Aufhebung des Konkursaufschubes in Liechtenstein sowie der Nachlassstundung in der Schweiz.

Weil der geplante Abschluss der Transaktion der liechtensteinischen Bank nach Ende der heute aktuellen Nachlassstundung erfolge, beabsichtige die Valartis Gruppe, beim Kantonsgericht Zug ein Gesuch um Verlängerung der Nachlassstundung einzureichen. Auch für Liechtenstein dürfte ein Gesuch um eine weitere Verlängerung notwendig werden, hiess es. Valartis musste im November 2015 wegen Zahlungsunfähigkeit in Nachlassstundung gehen.

Einstieg ins Banking

Die Käuferin Citychamp Watch & Jewellery Group erhalte eine ausgezeichnete Möglichkeit, als Mehrheitsaktionärin einer Privatbank in Liechtenstein umfassende Bankdienstleistungen anzubieten. Der Hersteller von Golduhren hat offenbar das Ziel, seine Geschäftsaktivitäten zu diversifizieren und ins internationale Banking einzusteigen.

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