Neue Werbekampagne, verstärkte Aus- und Weiterbildung und zusätzliche Stellen. Die Schweizer Grossbank hat ambitiöse Ziele.

Konzernchef Oswald Grübel will aus der UBS eine neue Bank machen, die in fünf Jahren einen Gewinn vor Steuern von 15 Milliarden Franken abwerfen soll. Das war seine Botschaft am Investorentag von letzter Woche.

Grübel rechnet mit den Vorgängern ab

Das Wochenende nutzte die UBS nun, um ihre langfristigen Ziele medial zu unterstreichen. Grübel rechnete in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» mit der gescheiterten Führungsriege nochmals ab, betonte, wie sehr die Bank insgesamt auch von einer günstigen Marktentwicklung abhängig sei und schliesslich versuchte er auch, neues Verständnis für die Situation und die Löhne der Banker zu schaffen.

Zur Aufbruchstimmung bei der UBS sollen – neben den rein geschäftlichen Zielen – offenbar noch verschiedene andere Massnahmen beitragen. Bereits morgen Dienstag meldet sich die Bank mit Inseraten und TV-Spots in der Öffentlichkeit zurück.

Die Rückkehr der drei Schlüssel

Interessant dabei: Diesmal treten das rote Logo und die drei Schlüssel wieder in Erscheinung, wie die «NZZ am Sonntag» berichtete.

Noch vor Jahresfrist hatte die UBS eine Testimonial-Kampagne lanciert, bei der das Firmenemblem bewusst weggelassen wurde, weil die Marke zum damaligen Zeitpunkt zu sehr lädiert war. Nun ist das aus Sicht der Bank offenbar nicht mehr der Fall.

Universität für Mitarbeiter

Ein weiteres Augenmerk legt die UBS auf die Aus- und Weiterbildung ihrer Leute. Per Anfang 2010 sollen sämtliche internen Aus- und Weiterbildungsangebote von zentraler Stelle im Konzern koordiniert werden, wie die «SonntagsZeitung» meldete. Zu diesem Zweck wurde Gabriela Payer zur Leiterin der neuen UBS Business University ernannt.

Diese Abteilung soll erheblich dazu beitragen, die Bank wieder zu einem rentablen Unternehmen zu machen. Oder wie es Konzernchef Grübel unlängst in einem internen Memo formulierte: «Im Grunde geht es darum, dass wir alles besser machen müssen als unsere Konkurrenten.» Und konkret an die Mitarbeiter gerichtet schrieb er: «Dabei werden Sie von einer UBS Business University unterstützt, die wir neu schaffen.»

Corporate Center als Schaltstelle

Im Zuge der Veränderungen innerhalb der UBS war verschiedentlich auch davon die Rede, dass das Corporate Center, das unter der Leitung des Grübel-Vertrauten Ulrich Körner steht, eine neue und verstärkte Bedeutung erhält. Dies nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass die UBS laut Grübel früher gar nie so «integriert» war, wie dies die Verantwortlichen damals behaupteten.

Um die UBS nun, analog zur Credit Suisse, wo Grübel und Körner vorher arbeiteten, zu einer Art zweiten «OneBank» zu machen, erstaunt es kaum, wenn der administrative und organisatorische Bereich des Corporate Centers nun grössere Bedeutung erlangt.

Deutlich mehr offene Stellen

Aktuell hat die UBS denn auch 57 offene Stellen im Corporate Center ausgeschrieben, wie Erhebungen des Stellenportals «jobdirectory.ch» ergaben. In der ganzen Schweiz meldet die Bank derzeit gar 224 zu besetzende Jobs. Das sind rund 20 Prozent mehr als noch vor einigen Wochen.

 

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.81%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.84%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.35%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
pixel