Eine weitere asiatische Grossbank arbeitet künftig mit der Software der Schweizer Banken-IT-Spezialistin Avaloq. Das haben Recherchen von finews.ch ergeben.

Mit einem Marktanteil von 30 Prozent und einem Vorsteuergewinn von 400 Millionen Franken ist die Maybank im heimischen Malaysia ein Riese. Gross sind auch die Ambitionen, welche das Institut für die Zukunft hegt. Sie will nicht nur zum wichtigsten Player in Südostasien avancieren, sondern auch in Richtung China und dem Nahen Osten vorstossen.

Ein entsprechender Meilenstein bedeutet es für die Schweizer Banken-IT-Spezialistin Avaloq, die Maybank zu ihrem festen Kundenkreis zählen zu können. Wie Recherchen von finews.ch bei Kennern der IT-Schmiede zeigen, hat die Maybank kürzlich die Vermögensverwaltungs-Software von Avaloq in Betrieb genommen.

Einheimische Basis

Avaloq wollte dies auf Anfrage hin nicht bestätigen. In einem Interview mit finews.ch sagte aber jüngst Asien-Chef Peter Scott, dass das Unternehmen einer weiteren grossen asiatischen Bank helfen konnte, mit der Plattform Avaloq Banking Suite live zu gehen. Den Namen des Instituts mochte er damals nicht nennen.

Mit der Kundin Maybank verstärken die Schweizer ihre Basis bei «einheimischen» Banken im wichtigsten Wachstumsmarkt fürs Private Banking weltweit. Avaloq-Software verwenden in ihrem Vermögensverwaltungsgeschäft bereits die China CITIC Bank International, die Singapurer Grossbank DBS sowie die japanische Nomura. Ebenfalls zur Avaloq-Klientel zählt die BT Financial Group (Westpac) in Australien.

Seit letztem Dezember ist zudem Crestone mit Sitz in Sydney Kundin der Schweizer. Die Privatbank ist aus einem Buyout der australischen Vermögensverwaltung der Grossbank UBS entstanden. Auch Crestone setzt auf die Plattform Avaloq Suite.

Chancen im Retailgeschäft

Wie Asien-Chef Scott ausführte, sind Kunden wie die Maybank doppelt interessant. Denn sie verfügen auch über eine riesige Retail-Kundschaft, die zusehends vermögend wird. Mit IT-Lösungen für diesen aufstrebenden Affluent-Bereich könnte sich Avaloq ein ganz neues Geschäftfeld erschliessen.

Interessanterweise ist dazu ein anderes Mammut-Unterfangen von Avaloq entscheidend, wie Scott betonte: Die Zusammenarbeit mit dem Retail-Riesen Raiffeisen Schweiz im Gemeinschaftsprojekt Arizon. 

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