Die Suche nach einem Nachfolger für Baron David de Rothschild an der Spitze des Bankimperiums geht über die Familie und könnte in die Schweiz führen.

Die Strategie der in London domizilierten Bank NM Rothschilds & Sons Ltd. scheint seit Jahrzehnten aufzugehen. Das renommierte Institut legt Wert auf Tradition und eine lang anhaltende Kundenbindung. Das Prinzip hat sich auch in der Finanzkrise bewährt.

Während andere grosse Häuser hohe Kosten für ihre komplizierten Strukturen und Produkte verbuchen mussten, florierte das Geldhaus Rothschild in jeder Hinsicht.

Am Steuer der erfolgreichen Familienbank steht Baron David de Rothschild. Der 67-jährige ist sich dem Erfolgsrezept seiner Bank bewusst: «Unser Erfolg hat der Verstaatlichung, Weltkriegen und der Nazi-Verfolgung standgehalten – und uns gibt es noch immer», so Rothschild gegenüber dem «Wall Street Journal». Doch langsam muss sich der erfolgreiche Banker Gedanken über seine Nachfolge machen.

Sohn oder Neffe

Gemäss Rothschildscher Tradition soll die Nachfolge in der Familie bleiben. Doch dort sind die Kandidaten rar. Sein Sohn Alexander ist erst 29 Jahre alt. Gemäss seinem Vater hat er zwar bereits «einen guten Start» hingelegt. Doch bis zum obersten Chef des Hauses scheint es noch ein langer Weg zu sein. «Ich habe eine lange Zeit im Maschinenraum verbracht, bevor ich auf dir Brücke gekommen bin», beschreibt Baron David seinen eigenen Werdegang.

Daher müsste man wohl in der näheren Verwandtschaft nach einer Zwischenlösung suchen. Seine Neffe Benjamin de Rothschild wäre ein passender Nachfolger. Dieser leitet bereits eine Bank, die er von seinem Vater geerbt hat: die in Genf beheimatete Banque Privée Edmond de Rothschild, die rund 150 Milliarden Franken an Kundengeldern verwaltet.

Benjamin erfüllt alle Bedingungen

Mit Benjamin würde sehr viel Kompetenz in die Londoner Rothschild-Gruppe einfliessen. Einen der wichtigsten Gründe nennt David de Rothschild gleich selber: «Wir haben selber die Möglichkeit verpasst, ein starkes Wealth Management aufzubauen», räumt der adelige Bankier ein.

Mit der Expertise von Benjamin de Rothschild liesse sich die Vermögensverwaltung jedoch markant ausbauen. Das erklärt auch, weshalb der Genfer Verwandte ideal in die Strategieplaung von Baron David passen würde. Der oberste Rothschild sieht nämlich drei Standbeine in seiner Gruppe: das Investment Banking, das Wealth Management und als drittes die Familie – in allen drei Bereichen wäre Benjamin geradezu prädestiniert, die Zügel in die Hand zu nehmen.

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.65%
pixel