Die grössten Privatbanken Asien haben im vergangenen Jahr ihren Beraterstab tendenziell ausgedünnt. Dies gilt auch für die Marktführerin UBS. Zwei andere Schweizer Geldhäuser hingegen stockten ihren Bestand  auf.

Was sich in Europa schon länger abspielt, greift nun auch auf Asien über: Ein verändertes Kundenverhalten, mehr Vorschriften und der verschärfte Wettbewerb drosseln die Nachfrage nach Kundenberatern, wie eine Erhebung des Fachportal «Asian Private Banker» zeigt. 

Kommt hinzu: Viele Banken treten verstärkt auf die Kostenbremse und konzentrieren sich auf bestimmte Fokusmärkte. Die seit einigen Quartalen schwächelnde chinesische Wirtschaft bremst zusätzlich das Geschäft mit wohlhabenden Kunden. 

Vor diesem Hintergrund nahm 2015 die Zahl der Kundenberater bei den 20 grössten Banken in der Region leicht um 1,2 Prozent auf 5'190 Berater ab.

ABP Headcount 500 

Die UBS ist mit 284 Milliarden Dollar (Stand: Ende Dezember 2015) die grösste Vermögensverwalterin in Asien, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Damit liegt es auf der Hand, dass die Bank mit knapp 1'100 Relationship Managers (RM) auch das umfassendste Beraternetz unter den 20 grössten Vermögensverwaltern in Asien stellt  zeigt (siehe Tabelle oben).

Allerdings reduzierte die UBS die Zahl an RM im vergangenen Jahr um 8 Prozent gegenüber 2014. Bei der zweitplatzierten Citi Private Bank beträgt die Reduktion gar 28 Prozent.

Credit Suisse im Ausbau-Modus

Anders sieht es bei der Credit Suisse aus (CS). Die UBS-Rivalin stellte im vergangenen Jahr 70 zusätzliche Personen ein und beschäftigte per Ende letzten Dezember 590 Berater. Die Personaloffensive hält auch im laufenden Jahr an, wie finews.ch unlängst im Interview mit CS-Asien-Chef Francesco de Ferrari erfahren hatte. So soll binnen zwei Jahren der Beraterbestand auf 800 erhöht werden.

Dies liegt ganz im Sinne von CS-Konzernchef Tidjane Thiam. Der Asienkenner will die Aktivitäten in der Wachstumsregion stark forcieren. «Wir waren in China untergewichtet und wollen weiter investieren», sagte Thiam kürzlich an einer Investmentkonferenz in Hongkong.

Die konjunkturelle Abkühlung bereite ihm dabei keine Sorgen. Angesichts des Umbaus von einer investitionsgetriebenen in eine konsumgetriebene Wirtschaft sei dies eine natürliche Entwicklung, so der CS-Lenker.

Julius Bär setzt auf Indien

Mehr Berater hat 2015 auch die Privatbank Julius Bär beschäftigt. Dies ist einerseits auf die Integration des internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft von Merrill Lynch zurückzuführen, andererseits hat die Zürcher Privatbank insbesondere Indien im Fokus und bezeichnete den Subkontinent neben Japan als «interessantesten Markt» in Asien.

Ausser der Credit Suisse und Julius Bär haben auch Goldman Sachs sowie RBC (Royal Bank of Canada) und die Hang Seng Private Banking ihren Beraterstab ausgebaut, wie aus dem Bericht weiter hervorgeht. 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.74%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.81%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.47%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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