Die Übernahme der BSI will die EFG International unter anderem mit frischem Kapital bezahlen. Nun hat der Verwaltungsrat seine Vorschläge gemacht.

EFG International soll rund 1,3 Milliarden Franken für die Übernahme der Tessiner Privatbank BSI bezahlen. Wie angekündigt, wird EFG dafür frisches Kapital brauchen.

In einer Mitteilung hat die Privatbank am Donnerstag nun den Plan veröffentlicht, wie die Mittel für die Übernahme geschaffen werden sollen. Die Vorschläge werden die Aktionäre am kommenden 29. April noch absegnen müssen.

EFG-Hauptaktionärin steuert mehr bei

Geplant sind mehrere Schritte der Kapitalaufnahme: Erstens sollen nach der Generalversammlung neue Aktien zu einem Mindestpreis von 6,12 Franken ausgegeben werden, um das Kapital um bis zu 500 Millionen Franken zu erhöhen. An dieser Kapitalerhöhung können sich alle Aktionäre beteiligen. Der effektive Preis wird aus einem Bookbuilding-Verfahren ermittelt.

Zugesagt hat die EFG Bank European Financial Group, die Kapitalerhöhung proportional zu ihrem Anteil an EFG International von 54,3 Prozent mitzutragen. Damit steuert die EFG-Hauptaktionärin mindestens 271 Millionen zur Übernahme bei. Ursprünglich waren 125 Millionen Franken angekündigt gewesen.

Auch noch Coco-Bonds

EFG kann zudem weiteres Kapital in der Höhe von 250 Millionen Franken schaffen. Dieses wäre für die BSI-Besitzerin BTG Pactual vorgesehen, die am Ende der Transaktion mit bis zu 30 Prozent an der «neuen» EFG International beteiligt sein wird. 170 Millionen davon würden aus einer bedingten Kapitalerhöhung stammen, 74 Millionen Franken aus sogenannten AT1-Kapitalinstrumenten, also Coco-Bonds.

Wie angekündigt soll John Williamson für ein Jahr das Präsidium im Verwaltungsrat übernehmen; er wird Niccolo Burki ablösen. Derweil hat sich Robert Chiu entschieden, nicht mehr zur Wahl in den Verwaltungsrat anzutreten.

Zwei BTG-Vertreter

An seiner statt ist Steve Jacobs zur Wahl vorgeschlagen. Jacobs ist Managing Partner bei BTG. Sollte die brasilianische Gruppe am Ende der Transaktion mehr als 25 Prozent an EFG International halten, soll auch Roberto Isolani als zweiter BTG-Vertreter in den Verwaltungsrat gewählt werden.

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