Noch kein Jahr ist es her, seit der frühere Credit-Suisse-Chef Brady Dougan die Bank verlassen hat und bereits schmiedet er neue Pläne.

Offenbar kehrt der Amerikaner Brady Dougan die Wall Street zurück, wo er eine Beratungs-Boutique in der Finanzbranche eröffnen will, wie das «Wall Street Journal» ohne namentlich genannte Quelle schreibt. Dem weiteren Vernehmen nach will er auch direkte Investments tätigen. 

Das alles kann sich Dougan durchaus leisten, profitierte er doch während seiner Amtszeit bei der Credit Suisse von höchst grosszügig konzipierten Entlöhnungsprogrammen, die ihm zeitweilig bis zu 70 Millionen Franken bescherten.

Nach der Karriere ist vor der Karriere

Dougan ist nicht der erste frühere CEO, der sich nach einer langen Bankkarriere selbständig macht. Ein gutes Beispiel ist Paul J. Taubmann, der Morgan Stanley den Rücken kehrte und in der Folge sozusagen im Alleingang eine steile Karriere in der Beratung von Fusionen und Übernahmen (M&A) machte, wie auch finews.ch berichtete.

Einen ähnlichen Weg schlug vor wenigen Jahren auch der langjährige UBS-Investmentbanker Simon Warshaw ein; und das vermutlich beste Beispiel liefert Ken Moelis, der sich ebenfalls von der UBS trennte und seine eigene M&A-Boutique gründete, die mittlerweile enorm gewachsen und seit kurzem sogar kotiert ist.  

Beratung statt Bankgeschäft

Gemeinsam haben all diese Fälle, dass sich diese früheren Manager auf das spezialisierte Beratungsgeschäft konzentrieren und das kapitalintensive Kredit- und Handelsgeschäft weiterhin den Grossbanken überlassen, die sich ihrerseits auf Grund der verschärften Regulierung extrem schwer damit tun.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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