Die Panama Papers sind für die involvierten Banken nochmals gefährlicher geworden. In den USA interessiert sich jetzt nämlich ein Mann für das Datenleck, der hiesigen Institute bereits das Fürchten gelehrt hat.

Nicht wenigen Schweizer Bankern dürfte allein schon sein Name einen kalten Schauer über den Rücken jagen: Preet Bharara, der unerbittliche New Yorker Staatsanwalt, der im Steuerstreit mit den USA so manches Schweizer Institut in die Knie zwang.

Wie die britische «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, hat der «Bankenschreck» ein neues Ziel ins Auge gefasst: Er interessiert sich für die Enthüllungen des Recherchenetzwerkes ICIJ rund um Firmenkonstrukte in Panama, den so genannten Panama Papers. In einem Brief hat sich Bharara persönlich beim ICIJ gemeldet, um Informationen auszutauschen.

Schweizer Banken erneut exponiert

Wofür sich der New Yorker Staatsanwalt genau interessiert, darüber kann derzeit nur gerätselt werden. Wie der Bericht mutmasst, will Bharara weiteren amerikanischen Steuerflüchtlinge auf die Spur kommen – wie es die US-Behörden seit 2008 bei Schweizer Banken unternommen haben. Letztere zahlten seither rund 5 Milliarden Dollar nach Übersee. Und lieferten Daten zuhauf.

In der Panama-Papers-Affäre sind Schweizer Institute nun erneut exponiert.

Wie auch finews.ch berichtete, gehörten die Grossbanken UBS und Credit Suisse, aber auch die schweizerisch-brasilianische J. Safra Sarasin und die HSBC Privatbank zu den wichtigsten Auftraggebern der panamesischen Kanzlei Mossack Fonseca, bei der es zum Datenleck kam. Und Panama ist weiterhin der zweitwichtigste Offshore-Finanzplatz für das Swiss Banking.

Schweizer Behörden reagierten bereits

Derweil haben sich in der Schweiz diverse Behörden wegen der Enthüllungen bereits in Bewegung gesetzt. So hat der Genfer Generalstaatsanwalt aufgrund der Panama Papers eine Untersuchung eingeleitet. Und die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) verfolgt die Finanz-Affäre ebenfalls aufmerksam.

Staatsanwalt Bharara verfügt demgegenüber über die wohl weit mächtigeren Hebel, und dürfte im Zweifelsfall unzimperlich vorgehen. Insbesondere gegenüber jenen Schweizer Instituten, die bei der Beilegung des Steuerstreits Wohlverhalten gegenüber den USA versprochen hatten.

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