1844 reiste Heyum Lehmann aus Bayern in die USA und begründete eine mächtige Banker-Dynastie. 2008 ist die Party zu Ende – aber nicht ganz. In Luzern erlebt der Lehman-Clan eine Wiederauferstehung.

«Wir benutzen Geld, um Geld zu kaufen, um Geld zu verkaufen, um Geld zu verleihen, um Geld zu wechseln.» So lautet das Credo der Lehman-Dynastie, die der deutsche Regisseur Matthias Kaschig am Luzerner Theater erneut zum Leben erweckt.

Das noch bis Mitte Juni gespielte Stück des 40-jährigen Florentiners Stefano Massini zeichnet dabei den Aufstieg und Fall einer der mächtigsten Bankiers-Familien der Wall Street nach.

Während dreier Stunden berichtet das kleine Luzerner Ensemble, wie Heyum Lehmann, Sohn eines jüdischen Viehhändlers aus Bayern, 1844 Amerika erreicht und einen Textilhandel im Bundesstaat Alabama eröffnet.

Immer den richtigen Riecher – bis 2008

Aus Heyum Lehmann wird schnell Henry Lehman, und seine Brüder Emanuel und Mayer folgen ihm ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Gemeinsam gründen sie Lehman Brothers.

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts ist ihre Bank eine der führenden des Landes, der Clan eine feste Grösse in New York. Stets haben die Lehmans den richtigen Riecher. Das Imperium übersteht den amerikanischen Bürgerkrieg, den Börsencrash 1929, die Weltwirtschaftskrise, zwei Weltkriege – bis Lehman Brothers 2008 der spektakulärste Bankrott der Bankengeschichte ereilt.

Eine Geschichte, die offensichtlich auch noch acht Jahre nach der Finanzkrise zu packen vermag, wie die überschwänglichen Kritiken der Schweizer Erstaufführung des Stücks belegen. «Gäbe es Ratings für Theaterinszenierungen, diese hier hätte AAA verdient», schrieb etwa die «NZZ».

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