Fondsmanager in Grossbritannien schmierten ihren Kunden zu viel Honig um den Mund, moniert die britische Finanzaufsicht. Sie hat eine Warnung an golfende Fondsmanager ausgesprochen.

Einladungen zu exquisiten Golfturnieren mit ausladenden Buffets sind der britischen Finanzaufsicht (FCA) ein Dorn im Auge. Deshalb hat sie vor kurzem die Fondsmanager gerüffelt, dies in Zukunft zu unterlassen, wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Dienstag berichtete.

Die Warnung stützt sich auf den jüngsten Report der FCA, wonach Asset-Management- oder eben Fonds-Gesellschaften unangemessen viel Geld für Kunden-Events ausgeben würden. Solche Anlässe, monierte die FCA weiter, würden die Servicequalität nicht erhöhen. Zudem sei es nicht notwendig, Kundengespräche auf dem Golfplatz abzuhalten.

Widerstand aus der Branche

Fondsmanager hingegen betrachten solche Unterhaltungs-Programme als zentral, um neue Geschäfte an Land zu ziehen.

Justin Urquhart Stewart, CEO des britischen Asset Managers Seven Investment Management, reagierte auf den Warnruf der FCA sarkastisch: «Bald werden wir Golftage ohne Bälle haben, Angel-Events in der Turnhalle und Formel-1-Anlässe vor dem TV im Büro veranstalten.»

Mehr Zeit mit Kunden zu verbringen, vertiefe die Kundenbeziehung und davon würde der Kunde letztlich profitieren, wehrte sich ein weiterer Vertreter der Finanzindustrie gegenüber der «Financial Times».

Schützenhilfe bekommen die golfenden Fondsmanager auch von einem Akademiker-Duo aus Singapur. So sollen Fondsmanager, die Golf spielen, bessere Renditen erzielen, lautete ihr Fazit. Die Studie ist allerdings nicht über jeden Zweifel erhaben, wie auch finews.ch berichtete.

Unterhaltungs-Programm bereits verschlankt

Die FCA hat vor zwei Jahren relativ strenge Regeln erlassen, wonach es Asset Managern untersagt ist, Events zu veranstalten, die rein der Kundenakquise dienen. Damit will man gleich lange Spiesse für alle Asset Manager schaffen.

Nach Dan Mannix, CEO von RWC – eine Tochtergesellschaft von Schroders – hat die Branche ihr Entertaining-Programm denn auch deutlich zurückgefahren. Gleichzeitig räumte er gegenüber dem Finanzblatt ein, dass die Branche noch Standards finden müsse.

Kostendruck wird es richten

Die kontrovers geführte Debatte darüber, welche Events noch regelkonform sind und welche nicht, erstaunt angesichts des Trends hin zu mehr Kostentransparenz und des Margendrucks in der Finanzbranche. 

Der CEO der Investmentboutique Equitile, Andrew McNally, ist laut Bericht denn auch überzeugt, dass solche Wine-and-Dine-Veranstaltungen mit der Zeit ohnehin abnehmen werden. 

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