Bei der BSI in Asien kommt es zum zweiten Chefwechsel innerhalb von zwei Monaten. Ob der neue Chef lange bleibt, ist fraglich.

Bei der Tessiner Privatbank in Asien brennt es: Die Bank steckt tief im Skandal um den überschuldeten malaysischen Staatsfonds 1MDB und ist seit Monaten eigentlich führungslos. Denn nachdem diesen März Hanspeter Brunner als CEO das Handtuch geworfen hat, verlässt nun auch sein interimistischer Nachfolger Raj Sriram die Bank, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» am Dienstag in Singapur berichtete.

Mitten im Übernahmprozess der BSI durch die Zürcher Privatbank EFG International scheint das Asien-Geschäft auseinanderzufallen. Ein ehemaliger BSI-Kundenberater ist in Singapur wegen seiner 1MDB-Verwicklungen wegen Geldwäscherei angeklagt. Auch die Schweizer Bundesanwaltschaft prüft eine mögliche Untersuchung gegen die BSI. Kundenberater verlassen die Bank.

Der Neue ist von BTG Pactual

Und nun soll der dritte Chef allein in diesem Jahr antreten: Es ist Renato Cohn, der Co-Head Wealth Management der BTG Pactual Gruppe, der Noch-Besitzerin der BSI. Cohns Basis ist im Prinzip Sao Paolo in Brasilien. Seit vergangenem September ist er Mitglied des Group Executive Board der BSI und kümmert sich um das UHNW-Segment der beiden Banken.

Es ist nicht bekannt, dass Cohn mit der BSI zu EFG International wechselt – er ist einer der Managing Partner der brasilianische Bankengruppe, zu der er 1999 stiess. Insofern ist es möglich, dass auch Cohn nur eine Übergangslösung an der BSI-Spitze in Asien ist.

Über die Gründe von Srirams Abgang ist wenig bekannt. Er wolle eine Pause einlegen, heisst es. Ebenso gut möglich ist, dass Sriram ebenfalls in den 1MDB-Skandal verwickelt ist – zumindest als Mitwisser – und EFG International ihn aus der Schusslinie nehmen will, um die Übernahme nicht zu gefährden.

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