Bei der deutschen Privatbank Merck Finck & Co verabschiedet sich ein Geschäftsleitungsmitglied. Damit schrumpft auch der Kreis der haftenden Gesellschafter.

In Deutschland ist Merck Finck & Co eines der wenigen Häuser, welches auch das in der Schweiz unter Druck geratene Modell der teilhabergeführten «echten» Privatbank noch hochhält. Jetzt verabschiedet sich dort jedoch ein voll haftenden Gesellschafter, wie das Haus am Donnerstag mitteilte.

So tritt Baron Georg Freiherr von Boeselager in den Ruhestand – er scheidet mit seinem 65. Geburtstag Ende April aus der Geschäftsleitung des Hauses aus. Von Boeselager war seit September 2004 in wichtiger Position für Merck Finck tätig. Er verantwortete unter anderem die Kontaktpflege zu vermögenden Kunden, war Aufsichtsratsvorsitzender der Merck Finck Treuhand sowie Stiftungsratsvorsitzender der Merck Finck Stiftung, wie es weiter heisst.

Ums Wachstum verdient gemacht

Insbesondere hat sich von Boeselager um das Wachstum des Instituts nach der Finanzkrise verdient gemacht, das letzthin noch an Fahrt gewonnen hat.

Seine Aufgaben werden von der vierköpfigen Geschäftsleitung weitergeführt. Dies sind die persönlich haftenden Gesellschafter Thilo Wendenburg, Michael Krume, Udo Kröger sowie Joachim Gorny als Generalbevollmächtigter.

In katarischen Händen

Merck Fink verwaltet mit rund 100 Kundenberatern an 15 Standorten in Deutschland Vermögen von 8 Milliarden Euro. Seit 2011 gehört KBL, die Muttergesellschaft von Merck Fink, dem luxemburgischen Finanzvehikel Precision Capital.

Hinter dieser Holding stehen Exponenten des katarischen Herrscherhauses Al Thani. Ein Al Thani, nämlich Jassim Bin Hamad J. J. Al Thani, sitzt auch im Verwaltungsrat der Credit Suisse.

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